10.06.2023, Aurich, Niedersachsen:Teilnehmer der Veranstaltung halten Schilder mit Anti-Wolf-Botschaften hoch. Die Verbände Land schafft Verbindung (LsV) Ostfriesland und der Friesische Verband für Naturschutz (FVN) haben zu einer Demonstration gegen die aktuelle Wolfspolitik aufgerufen.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Lars Penning
Bildbeitrag

Der Streit um den Umgang mit den bislang streng geschützten Wölfen hatte sich zuletzt auch in Niedersachsen weiter verschärft.

Bildbeitrag
>

Wolf in Niedersachsen zerstückelt und in Kanal geworfen

Wolf in Niedersachsen zerstückelt und in Kanal geworfen

Umstrittener Wolf: Im Bundesland Niedersachsen eskaliert der Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der geschützten Tiere bereits seit einiger Zeit. Nun wurde in einem Kanal in der Nähe von Hannover erneut ein zerteilter Wolfskadaver entdeckt.

In Niedersachsen ist offenbar erneut ein Wolf von Unbekannten getötet und zerstückelt worden. In zwei Müllsäcke verpackt trieben der Körper sowie der abgetrennte Kopf und Schwanz des Tieres in der Nähe von Sehnde bei Hannover im Mittellandkanal, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Passanten entdecken Plastiksäcke mit Kadaverteilen

Den Angaben zufolge entdeckten Spaziergänger am vergangenen Samstag im Wasser nahe der Ortschaft Haimar den ersten Sack. Die herbeigerufenen Beamten fanden beim Öffnen einen Tierkadaver, dem Kopf und Schwanz fehlten. Ein hinzugezogener Fachmann bestätigte, dass es sich um einen Wolf handelte. Am Tag darauf fanden andere Passanten abends in der Nähe des ersten Fundortes einen weiteren Sack mit Kopf und Schwanz eines Tieres. Der Experte ordnete diese Körperteile ebenfalls einem Wolf zu.

Der Kadaver habe nach ersten Erkenntnissen Einschusslöcher aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher. Zur genaueren Untersuchung würden die Überreste nun untersucht. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz auf.

Streit um Wolfsaufkommen in Niedersachsen tobt

Der Streit um den Umgang mit den bislang streng geschützten Wölfen hatte sich zuletzt auch in Niedersachsen weiter verschärft. Im April legten Unbekannte vor dem Naturschutz-Artenzentrum in Leiferde bei Gifhorn einen abgetrennten Wolfskopf ab. Das Maul des Tieres war mit einem Stock aufgesperrt. Im Internet verbreitete Bilder legten nahe, dass die Zunge des Wolfes entfernt worden war.

Bereits im Frühjahr 2019 hatten Täter ebenfalls im Landkreis Gifhorn eine Wölfin brutal gequält und dann erschossen. Kurz vor ihrem Tod war ihr ein Draht durch die Pfote gezogen worden. Das tote Tier wurde im Elbe-Seiten-Kanal gefunden.

Nach dem neuesten Monitoring-Bericht sind in Niedersachsen aktuell mindestens 42 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und zwei residente Einzelwölfe offiziell nachgewiesen. Zum Vergleich: In Bayern leben rund zwei Dutzend Wölfe.

Im Audio - Experte zu Wölfen im Altmühltal: "Platz für vier Rudel":

Wolfsbeauftragter Willi Reinbold zeigt auf Wolfsspuren.
Bildrechte: BR/Daniela Olivares
Audiobeitrag

Wolfsbeauftragter Willi Reinbold erklärt, woran man Wolfsspuren erkennt.

Mit Informationen von EPD und dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!