Pünktlich um zehn Uhr springt der digitale Countdown um: Der Vorverkauf für Adele-Konzerte in München über die Plattform Ticketmaster startet mit der Ankündigung "Du hast einen Platz in der Warteschlange". Der blaue Balken, der die Wartezeit anzeigt, bis man zur Ticket-Auswahl gelangt, wächst allerdings nur langsam – kein Wunder, schließlich wollen Hunderttausende zu einer der Shows der beliebten Sängerin. Mehr als zwei Millionen Menschen hatten sich laut Angaben des Veranstalters über die Website von Adele vorab registriert.
So oder ähnlich müssen Fans aus ganz Europa den Mittwoch vor den Bildschirmen verbracht haben. Wer Karten für die ersten vier Termine am 2., 3., 9. und 10. August kaufen wollte, verbrachte teilweise zwei Stunden in der digitalen Warteschlange. Die Ticketpreise reichen von 74,90 Euro ganz hinten auf der Tribüne bis zu 419,90 Euro für ein Plätzchen direkt vor der Bühne.
Einige Fans berichten von technischen Problemen beim Kauf
Trotz langer Wartezeit verlief der Kartenverkauf auf der Plattform "Ticketmaster" ab 10 Uhr ohne größeren Serverausfall. Auch bei den weiteren Vorverkaufsstarts am Mittwoch scheinen zumindest großflächige Ausfälle nicht aufgetaucht zu sein. Um 14 Uhr begann der Vorverkauf für die Shows am 14., 16., 23. und 24. August. Für die letzten beiden Termine am 30. und 31. August konnten Fans ab 18 Uhr Karten kaufen.
Im Netz berichteten allerdings einige Fans über diverse technische Probleme und Hürden: Ein User, der es bis zur Wahl der Tickets geschafft hatte und schon die Kreditkarte zücken wollte, wurde von der Meldung "Etwas ist schiefgelaufen. Es gab einen Fehler und wir konnten deine Tickets nicht reservieren" ausgebremst. Eine weitere Userin schilderte, sie sei trotz stabiler Internetverbindung mehrfach aus dem digitalen Warteraum gefallen. Auch der Blogger Dario Schramm berichtete auf der Plattform X, ehemals Twitter, humorvoll über seine Schwierigkeiten, an Tickets zu gelangen.
Wer durchkam, hatte dann oft gar keine Wahlmöglichkeit mehr, denn die billigeren Tickets waren bereits vergriffen. Auf der Plattform X zeigten sich zahlreiche User von den hohen Preisen enttäuscht. Zum Preis von zwei Parkett-Plätzen gönne er sich lieber einen einwöchigen Urlaub, schrieb ein User.
Utopische Summen für Tickets aus zweiter Hand
Wem die regulären Preise für Adele-Shows bereits zu hoch sind, der sollte sich besser nicht auf Verkaufsplattformen wie Kleinanzeigen oder ebay umsehen. Dort werden für Konzertkarten Preise in nahezu utopischer Höhe aufgerufen: Für zwei Tickets im vorderen Parkett-Block fordert ein User etwa 2.500 Euro - dabei gibt es für Käufer keinerlei Garantie, ob diese Tickets auch tatsächlich existieren.
Und selbst für Plätze ganz hinten auf der Tribüne verlangen Verkäufer im Netz hohe Summen: Für vier Tickets sollen knapp 1.500 Euro bezahlt werden, ein Zehnfaches dessen, was so ein Platz im regulären Verkauf kosten würde.
Wie man noch an Tickets gelangen kann
Pro Konzert ist auf dem Messegelände in Riem Platz für 80.000 Gäste. Auch bei zehn statt der ursprünglich angekündigten vier Konzerte war bereits im Vorhinein klar, dass die Tickets schnell ausverkauft sein würden.
Wer beim registrierten Vorverkauf am Mittwoch keine Tickets ergattern konnte und Kundin oder Kunde bei Telekom oder RTL+ ist, kann ab dem 8. Februar um 10 Uhr erneut sein Glück versuchen. Auf dem Portal Ticketmaster beginnt der Vorverkauf am selben Tag um 14 Uhr. Der allgemeine Vorverkauf startet am 9. Februar um 10 Uhr. Ob die Chancen dann besser stehen, an Tickets zu gelangen, ist allerdings fraglich.
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