Adele bei einem Konzert in Las Vegas
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Adele in München: Plötzlich gibt es Tickets für 35 Euro

Adele in München: Plötzlich gibt es Tickets für 35 Euro

Die zehn Adele-Konzerte in München sind nach wie vor nicht ausverkauft. Nun gehen die Veranstalter einen Schritt weiter und verkaufen sogenannte Lucky-Dip-Tickets, die nur einen Bruchteil der regulären Tickets kosten. Das gefällt nicht allen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Im Vorverkauf zu den zehn großen Adele-Shows in München tut sich ein neues Kapitel auf – von dem spontan Entschlossene profitieren dürften: Nachdem die Konzerte auch wenige Tage vor der ersten Show am Freitag nicht ausverkauft sind, gehen die Veranstalter einen Schritt weiter: Von nun an können Fans pro Show eine begrenzte Anzahl sogenannter Lucky-Dip-Tickets erwerben, die anstatt der bisher hohen Preise nur 35 Euro kosten sollen.

Spontan zu Adele

Unter diesen Tickets sollen sich laut Veranstalter Tickets in verschiedensten Platz-Kategorien finden, "überall von der hintersten Reihe bis ganz vorne". So wäre es theoretisch möglich, für 35 Euro auf einem Platz in den vorderen Reihen zu landen, der im regulären Vorverkauf derzeit 419 Euro kostet. Auf Nachfrage des BR schränkt der Veranstalter Leutgeb Entertainment ein wenig ein: Es handele sich um "Einzelplätze oder Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht". Wo genau man letztendlich landet, erfahren Ticket-Besitzer erst, wenn sie ihr Ticket am Konzerttag vor Ort abholen. Die Tickets sind nicht übertragbar.

Was für spontane Adele-Fans ein Segen sein könnte, sorgt auf einer anderen Seite für Unmut: Viele, die sich in der hitzigen Vorverkaufs-Phase die enorm teuren Tickets gekauft haben, reagieren enttäuscht. Auf Facebook und der Plattform X machten einige Fans ihrem Ärger Luft: "Ich finde das nicht fair!!! Stellt euch vor, ihr hättet 369 Euro bezahlt, um ganz vorne zu stehen, und jemand anderes zahlt nur 35 Euro und steht im selben Bereich", schreibt ein User auf X.

"Sie wissen, dass sie es vermasselt haben"

In der frühen Vorverkaufs-Phase im Februar hatten die Veranstalter von einer "phänomenalen Nachfrage" gesprochen, aufgrund derer man die Anzahl der Shows auf zehn Konzerte erhöht habe. Für einen Zugang zum Vorverkauf mussten sich Fans im Februar noch separat registrieren, Stunden in Warteschleifen verbringen und dann innerhalb eines schmalen Zeitfensters inklusive Countdown ihre Tickets buchen.

Manche sehen in der Lucky-Dip-Aktion nun einen Akt der Verzweiflung angesichts der nicht ausverkauften Konzerte: "Sie wissen, dass sie es jetzt vermasselt haben. Könnt ihr euch vorstellen, dass irgendein anderer Künstler, der so groß ist wie Adele, 'Lucky-Dip-Tickets' verkauft? Das zeigt nur, dass die Organisatoren keinen Kontakt zu den Fans haben", schreibt etwa ein Nutzer in einer Facebook-Gruppe namens "Adele Munich SCAM".

Auch in Facebook-Foren, in denen Fans versuchten, ihre Tickets zu verkaufen, ist man nur wenig begeistert. Ein offizieller Weiterverkauf erworbener Tickets über die Fansale-Plattform des Unternehmens Ticketmaster war bisher nicht freigeschaltet worden. Mit der Verfügbarkeit von 35-Euro-Tickets dürften viele Verkaufswillige nun auf ihren teuren Tickets sitzen bleiben.

Lucky-Dip ist kein neues Prinzip

Fakt ist: Das Prinzip, vor Konzerten noch auf den letzten Drücker günstige Lucky-Dip-Tickets zu verkaufen, zeugt wahrscheinlich nicht von einem blendend laufenden Vorverkauf. Es kam allerdings schon bei anderen Shows zum Einsatz: Beim Konzert der Sängerin Pink in Leipzig Mitte Juli waren vorab ermäßigte Tickets für 66 Euro zu haben, auch Phil Collins oder die Rolling Stones füllten in der Vergangenheit ihre Konzerte mit Lucky-Dip-Ticketbesitzern.

Auf Nachfrage des BR schreibt der Veranstalter Leutgeb Entertainment: "Wie bei Coldplay, Olivia Rodrigo und vielen anderen relevanten Künstlern, gab es von Anfang an die Absicht, eine kleine Anzahl von Lucky Dip-Tickets jeweils in der Woche des Konzertes zu vergeben." Das erste der limitierten Kontingente fürs kommende Wochenende sei nach Minuten ausverkauft gewesen. Das Angebot richte sich an "Fans mit geringerem Einkommen", denen es ermöglicht werden solle, das Konzert zu sehen.

"Das sollte wirklich bei niemandem Unmut erregen, der - wie fast 99 % aller Besucher - ein ganz bestimmtes Ticket für eine klar definierte Kategorie erworben hat", so die Veranstalter.

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