Superstar Adele gibt in einer eigens für sie errichteten Arena zehn Konzerte, über den August verteilt. Das ist selbst für die mit Popkonzerten gesegnete Landeshauptstadt München eine neue Dimension. Entsprechend sind die Erwartungen der Hotellerie und Gastronomie.
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Hohe Umsätze vor allem im Gastgewerbe
Das riesige Freigelände der Messe München in Riem steht im August ganz im Zeichen von Adele. Sehr zur Freude von Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner. Er rechnet damit, dass die Konzertgäste "jenseits des Ticketpreises" für Übernachtungen, Einkäufe und Dienstleistungen rund 528 Millionen Euro ausgeben werden.
Vergleichbar gute Umsätze durch eine ganze Serie an Popkonzerten habe es so in München noch nicht gegeben. Denn die Sommerferien, vor allem der August, sei eine sonst eher umsatzschwache Zeit. Der größte Profiteur sei das Gastgewerbe mit insgesamt voraussichtlich 327 Millionen Euro Umsatz, gefolgt vom Einzelhandel.
Steigende Preise für Übernachtungen
Längst sind viele Hotels ausgebucht. Manche, die noch Betten haben, verlangen an Konzerttagen die dreifachen Preise. Hohe Übernachtungskosten seien nichts Ungewöhnliches bei solchen Mega-Events, meint Thomas Geppert, der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern. Man dürfe nicht vergessen, dass es auch Wochen und Monate mit schwacher Nachfrage und entsprechend niedriger Preise gebe, "wo teilweise Hotels nicht mal ihre Pachtkosten erwirtschaften."
Für Gäste, die sparen wollen, empfiehlt Geppert, ins Münchner Umland auszuweichen. Außerdem seien die Preise oft günstiger, wenn man direkt über die Hotels buche, statt "auf irgendwelchen Portalen".
Große Vorfreude auch in der Gastronomie
Eine BR-Umfrage in der Messestadt zeigt, wie groß die Vorfreude dort bereits ist: "Neue Kunden, neue Gesichter, neue Nationen und alle hungrig auf Döner hoffentlich", so ein Gastronom. "Mehr Umsatz, mehr Arbeit, mehr Kohle", bringt ein anderer die Stimmung auf den Punkt. Zufriedene Gesichter auch an den Rezeptionen der Hotels. "Wir sind komplett ausgebucht" oder "seit drei, vier Monaten voll; alles schon weg", ist dort zu erfahren.
Imagegewinn "bares Geld wert"
Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner sieht große Vorteile darin, dass Adele ihre Auftritte in Europa in diesem Sommer auf München konzentriert. Dadurch würden vergleichsweise viele Übernachtungsgäste aus dem In- und Ausland kommen. Zudem werde der Name München viel häufiger als sonst genannt. Dieser Imagegewinn sei "natürlich auch bares Geld wert" und eine kostenlose Werbung für München als Stadt mit Kunst und Kultur.
Messegelände als Veranstaltungsort für Konzerte
Dass sich das Messegelände als Veranstaltungsort für große Konzerte etabliert, kann sich Baumgärtner gut vorstellen. Bereits 2019 sei er selbst auf die Idee gekommen, "dass doch die Messe eigentlich aufgrund der Größe des Freigeländes ein idealer Veranstaltungsort ist". Das sei auf positive Resonanz gestoßen. Viele Produktionen hätten gar nicht mehr in München gastieren können, weil die Kapazitäten in der Olympiahalle und im Olympiastadion nicht mehr ausreichten. Anlässlich der Adele-Konzerte würde nun jeder sehen, welche Dimensionen der Konzertbetrieb in München haben kann und wie sehr die Stadt davon profitiert.
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