Am Freitag ist die Neuinszenierung des Stücks "Die kleine Meerjungfrau" erstmals auf der Puppenbühne in der Augsburger Altstadt zu sehen. Die Geschichte rund um die kleine Meeresnixe Kaja greift auf Elemente des Märchens nach Hans Christian Andersen zurück, "aber bei uns gibt es ein Happy End", verspricht Puppenkisten-Chef Klaus Marschall.
Neues Stück, neue Puppen
Er und sein Puppenspielerteam standen diesmal vor ganz neuen Herausforderungen, "weil bei jeder Puppe auch der Fischschwanz mitbewegt werden muss". Das sei anfangs nicht einfach gewesen, gesteht Marschall, die Spieler müssten die Puppen immer neu entdecken.
Die kleine Kaja, mit weißen Federn als Haaren, einem silberglitzernd, lila Gewand und weißen Sommersprossen auf der Nase will auch das Leben der Menschen kennenlernen und geht dafür mit der bösen Meereshexe Mamamori einen Pakt ein. Diese Hexe wird gesprochen von der Comedygröße Hella von Sinnen, was Puppenkistenleiter Marschall besonders freut: "Hella ist schon lange ein Fan der Kiste und ihre Hexe ist fantastisch."
Kabarett: Ampel-Aus zwingt zu kurzfristigen Änderungen
Weniger gut findet Marschall dagegen das abrupte Ende der Ampel-Koalition. Denn am Silvesterabend hat wieder das traditionelle Polit-Kabarett der Puppenkiste Premiere, doch durch den Knatsch in Berlin müsse man sich jetzt "völlig neu organisieren" und alle Gags umschreiben. "Da wird jetzt sicherlich noch bis ganz zum Schluss dran gefeilt".
Kaum kostendeckend, trotz ausverkauftem Haus
Sorgen bereitet der weltweit bekannten Augsburger Puppenbühne auch, dass trotz ausverkauftem Haus der Erlös kaum kostendeckend sei, so Leiter Klaus Marschall: "Wir werden sicher nicht mit einer schwarzen Zahl abschließen heuer." Daher werde im Moment vieles auf den Prüfstand gestellt und nach neuen Optionen gesucht. "Wir versuchen gerade Sponsoren und Partner zu finden und müssen die Puppenkiste insgesamt neu aufstellen und strukturieren", um sie zukunftsfähig zu machen, "wir werden sehen, wie wir damit in der Zukunft umgehen werden".
Noch seien die Pläne aber zu vage, um sie öffentlich zu machen, so Marschall zum BR. Die Auslastung sei großartig, die Vorstellungen seien zu 99 Prozent ausverkauft, "das freut uns sehr", sagt Marschall. Fest stehe aber, dass die Bühne nicht noch mehr spielen könne – und auch nicht weit mehr Geld verlangen möchte: "Ich glaube nicht, dass es zielführend ist, wenn man in den Nachmittagsvorstellungen bei den Kinderpreisen einmal über 20 Euro kommt", meint Klaus Marschall.
Im Audio: Puppenkisten-Chef Klaus Marschall zum Ampel-Aus.
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