Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst stehen neben Unfallautos auf einer Bundesstraße bei Coburg.
Bildrechte: News5/Steffen Ittig
Audiobeitrag

Auf Höhe einer mobilen Radarkontrolle ist es bei Rödental zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen.

Audiobeitrag
>

Wegen Blitzer abgebremst? Sieben Fahrzeuge in Unfall verwickelt

Wegen Blitzer abgebremst? Sieben Fahrzeuge in Unfall verwickelt

Ein Autofahrer bremst auf einer Bundesstraße kurz vor einem mobilen Blitzer abrupt ab. Es kommt zu einem Auffahrunfall und weiteren Folgeunfällen, fünf Menschen werden verletzt. Der Polizei stellt sich nun die Frage nach dem Unfallverursacher.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Mittwochmorgen auf der B4 im oberfränkischen Rödental: An einer Leitplanke montiert, hängt ein mobiles Blitzgerät der Polizei Coburg. Innerhalb weniger Momente wird dieser Bereich zum Tatort von drei Verkehrsunfällen. Laut Polizei wurden dabei fünf Menschen verletzt, insgesamt waren sieben Autos in die Unfälle verwickelt.

26-Jähriger wird schwerverletzt, 100.000 Euro Sachschaden

Demnach bremsten in dem zweispurigen Bereich in Fahrtrichtung Coburg mehrere Fahrzeuge stark ab. Ein 18 Jahre alter Autofahrer erkannte die Situation zu spät und fuhr auf das Auto einer 45-Jährigen vor ihm auf. In Folge des Zusammenstoßes staute sich der Verkehr auf mehr als 100 Meter zurück. Daraufhin kam es zu zwei weiteren Auffahrunfällen, in Folge derer der Verkehr komplett zum Stehen kam.

Vier Fahrer im Alter zwischen 26 und 49 Jahren sowie ein 18-jähriger Beifahrer sind bei den Unfällen verletzt worden. Zudem musste ein 26 Jahre alter Mann schwerverletzt in ein Klinikum gebracht werden. Der Sachschaden beträgt rund 100.000 Euro. Nach den drei Unfällen war die B4 für rund zweieinhalb Stunden gesperrt.

Polizei: "Keine Hinweise, dass Blitzgerät etwas mit Unfall zu tun hat"

Welche Rolle spielte die mobile Radarkontrolle bei dem Unfall? Ob der Blitzer Grund für das starke Abbremsen der Autos gewesen sei, ist Gegenstand der Ermittlungen, heißt es einerseits von der Polizei. "Nach der Befragung der Unfallbeteiligten gibt es aktuell keine Hinweise, dass dieses Blitzgerät unmittelbar etwas mit diesem Verkehrsunfall zu tun hat", erklärt René Miritz von der Coburger Verkehrspolizei.

Auffahrender ist nicht immer alleiniger Unfallverursacher

Die Ermittler müssen auch der Frage nach dem Verursacher der Unfälle nachgehen. Grundsätzlich sei immer derjenige der Unfallverursacher, der im hinteren Fahrzeug sitzt und einem anderen Verkehrsteilnehmer von hinten auffährt, so Miritz. Allerdings: "Sollte aufgrund des Blitzers jemand abrupt und damit unnötig stark abgebremst haben und es kommt deshalb zu einem Unfall", sagt Miritz, "dann würde für diesen Fahrer auch eine Verursachung vorliegen." In diesem Fall gebe es dann zwei Verursacher.

Ob dies bei dem ersten der drei Unfälle auf der B4 bei Rödental der Fall war, werden die Ermittlungen zeigen. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verkehrsverstößen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!