Sie ist vor 300 Jahren über Frankreich nach Europa gekommen und heute eine bekannter Baumart, die bei uns weit verbreitet und unter anderem auch in städtischen Parks zu finden ist: die Amerikanische Rot-Eiche. Wie der Name verrät, stammt diese Baumart ursprünglich aus den USA, ganz genau aus den Nadel- und Laubmischwäldern in der östlichen Hälfte Nordamerikas. Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung hat den Baum nun zum Baum des Jahres 2025 gewählt.
Anpassung an den Klimawandel
Die Stiftung, die jedes Jahr die Wahl vornimmt, begründete ihr Entscheidung damit, dass die Roteiche besonders anpassungsfähig sei. "In Zeiten des Klimawandels gewinnt diese Baumart zunehmend an Bedeutung. Ihre Fähigkeit, auch auf trockenen Standorten zu gedeihen, macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der deutschen Wälder. Sie steht für Resilienz und nachhaltige Forstwirtschaft", sagte Georg Schirmbeck, Schirmherr des Baum des Jahres 2025.
LBV gegen invasive Arten
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) mit Sitz im mittelfränkischen Hiltpoltstein kritisiert diese Entscheidung stark. LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer bezeichnet die Wahl als "völlig falsches Signal". Für den LBV sei der Umbau der Forste hin zu klimaresilienten Laubmischwäldern eine zentrale Aufgabe der Forstwirtschaft, heißt es in einer Mitteilung. Aber der Naturschutzverband aus Hilpoltstein steht nach eigener Aussage dem Anpflanzen nicht heimischer Baumarten sehr kritisch gegenüber.
Kritik an invasiver Baumart
"Unsere naturnahen Wälder sind über Jahrtausende gewachsene, eingespielte Ökosysteme, die durchaus die Fähigkeiten haben, auf Veränderungen zu reagieren. Arten wie die Roteiche oder auch die Douglasie passen nicht in diese Lebensräume", meint LBV-Waldreferent Christian Stierstorfer.
Laut LBV bieten auch einheimische Baumarten wie die Stiel- und Traubeneiche ein "hervorragendes Potenzial" im Hinblick auf den Klimawandel. Dagegen bewerte das Bundesamt für Naturschutz die Roteiche als "invasiv" und listet die Art in der sogenannten "Schwarzen Liste" von besonders konfliktbehafteten Baumarten. Der LBV spricht sich dafür aus, dass die einheimischen Baumarten auch in Zukunft das Fundament unserer Wälder sein müssten.
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