Im Münchner Prinzregententheater wurde am Freitagabend der Bayerische Filmpreis verliehen. Er wird seit 1979 vergeben und gilt als einer der renommiertesten Filmpreise in Deutschland. Die Schauspielerin Jella Haase und ihr Kollege Christoph Maria Herbst wurden mit dem "Pierrot" als beste Darstellerin und bester Darsteller ausgezeichnet. Der Ehrenpreis geht in diesem Jahr an Uschi Glas.
Jella Haase wurde für ihre Rolle in "Chantal im Märchenland" ausgezeichnet, Christoph Maria Herbst für seine Figuren in "Ein Fest fürs Leben", "Der Buchspazierer" und "Der Spitzname". In der Sparte "Family Entertainment" wurde der Film "Woodwalkers" ausgezeichnet. Die Verfilmung der beliebten Buchreihe von Katja Brandis entführe die Zuschauer "mit eindrucksvollen Naturaufnahmen und herausragender Animation" in eine magische Welt, so die Jury.
Im Video: Jella Haase hält bewegende Rede
"September 5" ist "Bester Film"
In der Kategorie "Bester Film" gewann das Drama "September 5", das die Olympischen Sommerspiele 1972 in München thematisiert. "Manchmal gelingt es einem einzigen Film, uns so intensiv in die Vergangenheit zu entführen, dass wir das Gefühl haben, selbst dabei gewesen zu sein, auch wenn das Ereignis viele Jahrzehnte zurückliegt", begründet die Jury ihre Entscheidung.
Den Preis für den besten Nachwuchsfilm erhielt Aaron Arens für die Komödie "Sonnenplätze"; als beste Newcomerin "Regie" wurde Mareike Engelhardt für ihren Film "Rabia" prämiert, der sich "dem Schicksal der sogenannten Bräute des Islamischen Staates" widmet. Maja Bons wurde für das beste Nachwuchsschauspiel in "Die Akademie" prämiert. Den Regiepreis erhielt Ayşe Polat für den Film "Im toten Winkel".
Der Dokumentarfilmpreis ging an Hans Block und Moritz Riesewieck für "Eternal You" über die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz, Menschen über ihren Tod hinaus "lebendig" zu halten. Den Drehbuchpreis erhielt Matthias Glasner für "Sterben". Darin führen die Hauptdarsteller Lars Eidinger und Corinna Harfouch den laut Jury vielleicht längsten und erschütterndsten Mutter-Sohn-Dialog der deutschen Filmgeschichte: "So etwas muss man erstmal schreiben, so emotional, so unausgewogen und doch mitten ins Herz."
Ehrenpreis für Uschi Glas
Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an Uschi Glas. Die 80-Jährige sei eine "Schauspiel-Ikone", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der den Preis verlieh.
Der Bayerische Filmpreis wird seit 1979 vergeben. Mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro gehört er zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche und wird in elf Kategorien vergeben.
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