Der Film "September 5" mit der deutschen Schauspielerin Leonie Benesch (Archivbild vom November aus New York).
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Im Film "September 5" spielt die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch eine Dolmetscherin (Archivbild vom November aus New York).

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Deutsche Filmproduktion "September 5" für Oscar nominiert

Deutsche Filmproduktion "September 5" für Oscar nominiert

Das Drama über das Olympia-Attentat 1972 ist in der Kategorie "Bestes Drehbuch" nominiert. Und mit "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof kann sich noch eine zweite deutsche Produktion Hoffnungen machen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der deutsche Film "September 5" hat Chancen auf einen Oscar - die Produktion ist in der Kategorie "bestes Drehbuch" nominiert.

Der Schweizer Tim Fehlbaum ist der Regisseur von "September 5". In dem Film über das Olympia-Attentat 1972 in München hat die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch ("Das Lehrerzimmer") eine Rolle als Dolmetscherin.

Geiseldrama aus Sicht eines TV-Teams

Am 5. September 1972 überfielen palästinensische Terroristen in München Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft und nahmen sie als Geiseln. Ein Befreiungsversuch der deutschen Polizei auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck endete in einem Blutbad. Diese historischen Ereignisse werden nun aus der Sicht von Journalisten des US-Senders "ABC" erzählt - die eigentlich wegen des Sportereignisses vor Ort sind, dann jedoch über das Geiseldrama berichten. Im Mittelpunkt des Thrillers stehen die Herausforderungen und moralischen Dilemmata, mit denen sich die Journalisten konfrontiert stehen. Der Film ist nicht nur eine medienhistorische Rekonstruktion, sondern zeigt auch ethische Probleme der Berichterstattung über Terror auf, die bis heute relevant geblieben sind.

Zweite deutsche Produktion nominiert: "Die Saat des heiligen Feigenbaums"

Für Deutschland geht außerdem das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des in Hamburg lebenden iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof in der Sparte "International Feature Film" für einen Oscar ins Rennen. Rasoulof floh erst vor wenigen Monaten aus dem Iran nach Deutschland - und gilt nun als eines der vielversprechendsten Regie-Talente in der Bundesrepublik.

Der Streifen thematisiert die Auswirkungen der politischen Proteste im Iran auf eine Familie. Rasoulof, der 2020 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film "Es gibt kein Böses" erhalten hatte, gilt im Iran als äußerst kritischer Filmemacher und wurde bereits in der Vergangenheit inhaftiert. Er wurde kürzlich in seinem Heimatland zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und hat das Land daraufhin im Mai kurzfristig verlassen.

Die meisten Nominierungen erhielt der Muscial-Film "Emilia Pérez", der in 13 Kategorien nominiert ist. Danach folgen "Der Brutalist" und "Wicked" mit zehn Nominierungen sowie "Konklave" mit acht. Regisseur von "Konklave" ist der deutsche Oscarpreisträger Edward Berger. Ursprünglich sollten die Nominierten bereits am 17. Januar verkündet werden, wegen der Brände in Kalifornien wurde der Termin allerdings verschoben.

Mit Material von dpa und KNA.

Im Video: Der Terror von 1972 als Kinofilm

"September 5 – The Day Terror Went Live" zeigt das Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München als atemloses Nachrichtenereignis.
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"September 5 – The Day Terror Went Live" zeigt das Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München.

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