Lily Farhadpour, Hauptdarstellerin im Film bei der Premiere "Keyke mahboobe man" (engl.: My Favourite Cake)
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Eroberte die Herzen in Berlin: Lily Farhadpour, Hautdarstellerin in "My favourite Cake" auf der Berlinale 2024

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Berlinale 2024: Diese drei Filme haben Chancen auf einen Bären

Berlinale 2024: Diese drei Filme haben Chancen auf einen Bären

Samstagabend werden auf der Berlinale-Gala zum Abschluss des Festivals die Hauptpreise vergeben. Welcher Film von den 20 Wettbewerbsfilmen bekommt den Goldenen Bär, welche darstellerische Leistung den Silbernen Bären? Drei Favoriten.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Jury-Arbeit, das zeigt sich auch in diesem Berlinale-Jahr, ist keine einfache Arbeit. 20 Wettbewerbsfilme bewertet das Gremium um Jury-Präsidentin Lupita Nyong’o, klopft sie auf Botschaften und Besonderheiten ab, entscheidet, welche Leistung preisverdächtig ist. Geht es nach der Fachpresse, waren eindeutige Highlights rar gesät. Dafür waren sie umso klarer auszumachen. Ein früher Favorit im Wettbewerb war ein Film aus dem Iran, der schon im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt hatte.

"My Favourite Cake": Favorit aus dem Iran

Die Tragikomödie "My Favourite Cake" ist eine bittersüße Geschichte über den Versuch, einem regimegesteuerten Alltag zu entfliehen. Die 70-jährige Mahin, eine Witwe aus Teheran, lernt einen etwas älteren Mann kennen, verbringt mit ihm das perfekte erste Date. Außer Sichtweite der Sittenpolizei tanzen und trinken sie in Mahins Haus, haben eine Duschszene für die Ewigkeit. Ein Happy End ist ihnen jedoch nicht vergönnt. Die Standing Ovations bei der Premiere konnten die Regisseure von "My Favourite Cake" nicht persönlich miterleben. Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha durften nicht zur Berlinale reisen. Das dargestellte sittenwidrige Verhalten war den Mullahs ein Dorn im Auge. Dem Regie-Duo wurden die Pässe entzogen, auch ein Gerichtsverfahren droht.

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Regisseurin Meryam Joobeur zeigt ihr Spielfilmdebüt "Zu wem gehöre ich" auf der Berlinale 2024

"Me el Ain – Zu wem gehöre ich": Favorit aus Tunesien

Wie der Islam das Leben einfacher Menschen beeinträchtigt, ist auch Thema in dem tunesischen Drama "Me el Ain – Zu wem gehöre ich". Das Spielfilmdebüt von Regisseurin Meryam Joobeur handelt von einer Bauernfamilie, die zwei Söhne an den IS verloren hat. Einer wendet sich von der Terrororganisation ab, kehrt traumatisiert in seinen Heimatort zurück – und bringt das Unglück mit sich. Gedreht im beengenden 4:3-Format und reich an symbolischen Szenen, ist "Me el Ain" ein ebenso politischer wie poetischer Genremix aus magischem Realismus mit Horror- und Thriller-Elementen.

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Anja Plaschg als Agnes in einer Szene aus dem Film "Des Teufels Bad"

"Des Teufels Bad": Favorit aus Österreich

Ähnlich faszinierend und schwer kategorisierbar ist das historische Drama "Des Teufels Bad". Veronika Franz und Severin Fiala, ein für Genre-Experimente bekanntes Regie-Duo aus Österreich, erzählt von dem im 18. Jahrhundert verbreiteten Phänomen des "mittelbaren Selbstmords": Gläubige Menschen, die sich das Leben nehmen, aber nicht in der Hölle landen wollten, wurden zu Mördern und stellten sich der Justiz. Vor der Hinrichtung beichteten sie ihre Sünden und konnten mit Gottes Segen ihren Todeswunsch erfüllen.

Der klaustrophobisch inszenierte Film über Depressionen ist mit der Musikerin Anja Plaschg in der Hauptrolle perfekt besetzt. Sie könnte auch den Silbernen Bären für die beste Schauspielerin gewinnen – hat allerdings große Konkurrenz. Denn an herausragenden Darstellungen mangelte es in diesem Wettbewerb wahrlich nicht. Josefa Heinsius begeisterte mit ihrem Spielfilmdebüt in dem Jugenddrama "Langue Étrangère", und "My Favourite Cake"-Hauptdarstellerin Lily Farhadpour eroberte die Herzen. Ob die Jury das ähnlich sieht, steht heute Abend fest.

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