Die zukünftige künstlerische Leitung des Brechtfestivals steht fest: Das Regie-Duo Sahar Rahimi und Mark Schröppel werden das Augsburger Festival von 2026 bis 2028 leiten. Der Kulturausschuss der Stadt hat nach Angaben einer Sprecherin der im September getroffenen Jury-Auswahl zugestimmt.
Rahimi und Schröppel sollen Erfolgsgeschichte fortschreiben
Die Regisseurin, Autorin und Performancekünstlerin Rahimi und der Regisseur, Performer und Musiker Schröppel hätten die Juroren davon überzeugt, "dass es die bundesweite und internationale Erfolgsgeschichte des Brechtfestivals fortschreiben und gleichzeitig neue Impulse im Geiste Brechts und in der Auseinandersetzung mit seinem Werk setzen kann", teilte Jury-Mitglied und Kulturreferent Jürgen Enninger mit. Es seien zwei erfahrene Kunstschaffende gewonnen worden, die das Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen und gesellschaftlicher Gruppen in den Fokus stellten.
Die Jury bestand den Angaben nach aus zehn lokalen und nationalen Expertinnen und Experten sowie drei beratenden Personen ohne Stimmrecht. Rahimi und Schröppel hätten sich gegen 25 weitere internationale Bewerber durchgesetzt.
Inklusion als Gegenpol zur gesellschaftlichen Spaltung
Die künftigen Leiter wollen nach eigenen Angaben einen Gegenpol zu aktuellen gesellschaftlichen Spaltungsprozessen setzen. "Inklusion bedeutet für uns zu erkennen, welche Potenziale und magischen Momente uns als Gesellschaft und als Institutionen entgehen, wenn wir ihren bisher ignorierten Perspektiven auf die Welt nicht zuhören."
Es gehe um den Versuch, "Minderheiten mit Mehrheiten, Subkultur mit Hochkultur, progressiv mit konservativ, alt mit jung, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Zeichen eines zugänglichen künstlerischen Experiments zu vereinen".
Rahimi und Schröppel lösen den bisherigen Leiter Julian Warner ab, der von 21. Februar bis 2. März 2025 sein drittes Brechtfestival verantwortet. Das Programm hierfür soll am 10. Dezember vorgestellt werden.
Mit Informationen der dpa
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