Japanische Teeschale mit weißer Glasur, am unteren Rand zeichnet sich der hell-rötlich Ton ab
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Teeschale von Kanzaki Shiho, 1995/96

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Design-Coup: Bedeutende Japan-Sammlung bleibt in München

Design-Coup: Bedeutende Japan-Sammlung bleibt in München

Die Neue Sammlung in der Pinakothek der Moderne in München kann ab sofort eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner japanischer Keramik ihr Eigen nennen. Es handelt sich um 300 Objekte des Sammler-Ehepaares Fred und Gisela Jahn aus München.

Kunsthandwerk ist in Japan nicht nur oft von exzellenter Qualität, es hat auch einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Keramik- und Lackarbeiten spielen dabei eine besonders große Rolle. Die Neue Sammlung – The Design Museum in München freut sich derzeit über den Erwerb von mehr als 250 Keramiken und weiteren 50 Lackarbeiten aus der Sammlung des Galeristen-Paares Fred und Gisela Jahn aus München.

Bedeutendste Sammlung moderner japanischer Keramik weltweit

Es handelt sich um die bedeutendste Sammlung moderner japanischer Keramik weltweit. Bei den Stücken handelt es sich vor allem um Gebrauchs- und Teekeramik wie Platten, Teller, Schalen, Töpfe, Vasen, Flaschen, Kannen, Becher und Dosen für Sake, Tee, Wassergefäße und Räucherware. Sie stammen vorwiegend aus den letzten 50 Jahren, hinzu kommen einige ältere Objekte, die die Verankerung der modernen japanischen Keramik in der jahrhundertealten Keramiktradition des Landes beispielhaft zeigen. Realisiert werden konnte der Ankauf dank Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und des Fördervereins "PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne".

Eine kleine Auswahl aus der Sammlung ist bereits jetzt im Museum zu sehen: 12 Keramikobjekte und eine große Lackarbeit sind bis Ende August im Obergeschoss der Rotunde ausgestellt, eine große Ausstellung ist für das Jahr 2027 angekündigt.

Bildrechte: Die Neue Sammlung / Kai Mewes
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Deckeldose mit Perlmutt und Eierschalen-Einlagen von Tokutake Toshiko, ca. 1996

Der Erwerb der Sammlung sei eine "essenzielle Bereicherung" für das Haus, sagte Angelika Nollert, Direktorin der Neuen Sammlung auf der heutigen Pressekonferenz in München. Keramik aller Art gehört bereits seit Gründung des Hauses 1925 zu den Sammlungsbereichen, rund 15.000 Keramik-Objekte beherbergt das Haus. Nun konnte der Bestand entscheidend erweitert und vor allem auch in Richtung Asien ausgebaut werden. Gleiches gilt für Lackarbeiten, die bisher nur durch einzelne Objekte vertreten waren. Der Neuerwerb unterstreicht den Ruf der Neuen Sammlung als eines der führenden Design-Museen der Welt.

Qualität dank Expertise

"Das Kunstwerk ist das eine, das Wissen das andere", sagte Dr. Martin Hoerners, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung mit Blick auf die besondere Expertise der Sammlerin: Gisela Jahn ist eine der weltweit führenden Expertinnen für moderne japanische Keramik. Sie studierte selbst Keramik an der Akademie der Bildenden Künste in München, arbeitete 20 Jahre lang als Kuratorin auf dem Gebiet und lehrte an den Instituten für Ostasiatische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg und der FU Berlin. Ihr Buch "Japanische Keramik – Aufbruch im 20. Jahrhundert" gilt als Standardwerk.

Vom Klumpen Erde zum schönen Gefäß

Mit zahlreichen Ausstellungen in der Galerie Fred Jahn ab den 80er Jahren hat das Sammler-Ehepaar außerdem dazu beigetragen, dass japanische Keramik und Lackkunst in München und Deutschland präsent war und Beachtung finden konnte. "Diese wunderbare Transformation von einem Klumpen Erde zu Keramik, durch das Feuer, durch die Asche und natürlich durch die Arbeit der Künstler und Handwerker, das fasziniert mich einfach", begründet Gisela Jahn ihre eigene Begeisterung.

Die besondere Qualität der Sammlung beruht sowohl auf ihrer fachlichen Expertise als auch auf den persönlichen Kontakten zu den Künstlern: Gisela Jahn besuchte die Keramiker – und auch einige der wenigen KeramikerINNEN –, immer wieder vor Ort in ihren Werkstätten in Japan. Nur deshalb vertrauten die Meister ihr ihre besten Stücke an. Fast alle Keramiken befinden sich zudem in den traditionellen, von den Künstlern beschrifteten und signierten Holzkästen, die für die besondere Wertschätzung der Keramik in Japan stehen.

Pinakothek der Moderne - ein Besuchermagnet

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