Maja Bons als Jojo in dem Film "Die Akademie"
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Maja Bons als Jojo in dem Film "Die Akademie"

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Film: "Die Akademie" erzählt vom (Alp)Traum des Kunststudiums

Film: "Die Akademie" erzählt vom (Alp)Traum des Kunststudiums

In einer immer absurder werdenden Welt von einem Kunststudium träumen. Um diese Utopie geht es in Camilla Guttners Film "Die Akademie", der in den Kinos angelaufen ist. Hauptfigur ist die 20-Jährige Jojo. Wird sie es schaffen zu bestehen?

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Van Gogh, Picasso, Marc Chagall – sie gehören zu den bekanntesten Malern der Geschichte. Ihre Werke sind weltweit bekannt, aber den Traum von einer großen Karriere als Malerin oder Maler, können nur die Wenigsten ausleben. Die Kunst ist ein starkumkämpftes Berufsfeld.

Das Rampenlicht mit anderen Talenten teilen

Camilla Guttners Film "Die Akademie" erzählt vom großer Traum der 20-Jährigen Jojo (Maja Bons), endlich als erfolgreiche Künstlerin durchstarten zu können. Doch der Weg dorthin erweist sich als äußerst schwierig und kräftezehrend. Zwar schafft sie es, einen Platz in der Klasse des weltberühmten Professors Robert Copley (Jean-Marc Barr) zu ergattern, muss das Rampenlicht dort aber natürlich auch mit anderen extrem talentierten Künstlern und Künstlerinnen teilen.

So lernt Jojo auf die harte Tour, was es heißt, sich mit anderen einen Traum zu teilen und dass viele es nicht schaffen werden. Doch was kann sie tun, um sich hervorzutun? Und so manövriert sie sich durch das bunte Leben der Kunstwelt, mit all ihren Verlockungen und Absurditäten.

Schonungslos und schrilles Bild von der Akademie

"Haben Sie ihre Farben dabei?", fragt der Professor forsch. "Ja," kommt als leise Antwort der Studentin zurück. Forsch macht der Professor weiter: "Da freut sich die Tube. Ja, mit Schwung mit Mut, ja was denn, wir sind doch keine Bastelklasse, streichen sie! Sie wissen, wo die Container stehen?" - Antwort: "Ja." Sie möge, sagt der Professor schließlich, ihre ganzen Bilder nehmen und dort hinein werfen. Sich selbst am besten auch gleich - denn: "ich will sie hier in meiner Klasse nicht mehr sehen!"

Schonungslos und schrill ist das Bild, was sich vor den Augen von Jojo Stück für Stück ausmalt.

Der Film “Die Akademie” erzählt die Geschichte von Jojo Benz, Anfang/ Mitte 20, gespielt von Maja Bons. Es geht um den inneren Wunsch Anzukommen - in der Kunstwelt. Jojo wird zwar an einer der renommiertesten Kunsthochschulen angenommen, muss sich aber unter dem berühmten Kunstprofesser Robert Copley erst noch beweisen.

Jojo versucht sich mit starkem Willen und großem Einsatz die Anerkennung ihres Professors zu ermalen. Nach und nach findet sie sich jedoch auf einer strudelartigen Reise ins Rabbit Hole wieder – immer tiefer in die schillernde und manische Welt der Kunst.

Toxisches Spielfeld zwischen eigener Kunst und eigenem Leben

Zwischen verzweifelten Künstlerinnen und Künstlern, narzisstischen Professoren und sexistischen Galeristen verwandelt sich ihr Leben innerhalb und außerhalb der Akademie schnell in ein toxisches Spielfeld. Exzentrische Figuren durchleben immer wieder Konflikte mit der eigenen Kunst, der Liebe und mit dem Leid in ihrem eigenen Leben.

Der Film, inszeniert von Camilla Guttner, skizziert die menschlichen Abgründe auf der Suche nach Anerkennung, Liebe und Zugehörigkeit - verpackt im Mikrokosmos – der mysteriösen Welt der Kunstakademien.

Autobiografische Erzählweise der Regisseurin

Die authentische Erzählweise und das starke Miterleben des Chaos‘ und der Emotionen im Leben von Jojo hängen eng mit der Geschichte von Regisseurin Camilla Guttner zusammen. Sie war selbst Meisterschülerin an der Akademie der Bildenden Künste in München – wo sie nun auch hauptsächlich gedreht hat. Und auch Jojos Bilder, die im Film gezeigt werden, sind zum Großteil von der Regisseurin selbst gemalt.

Bayerischer Filmpreis für Maja Bons als "Jojo"

Mitgefühl, Wut, Trauer bis hin zu Erleichterung – Der Film löst zahlreiche Gefühle beim Betrachten aus – insbesondere dank der beinahe beiläufigen und selbstverständlichen Art, auf die Maja Bons ihre Rolle als Jojo spielt. Mit ihrer facettenreichen Art zu Spielen hat sie dafür kürzlich auch den bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin gewonnen. Nach und nach wird der Film vielschichtiger und immer wieder offenbart er neue Facetten. Wie die Komposition eines Gemäldes braucht es folgerichtig die gesamten 98 Minuten, bis der Film alle Elemente zusammenführt, der Betrachter einen Schritt zurücktreten und schließlich das ganze Bild wahrnehmen und erfassen kann.

So ist "Die Akademie" eine aufwühlende Reise zu sich selbst – in einer immer absurder werdenden Welt, gepaart mit Verlust, Ängsten, aber auch Hoffnung.

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