Kraftwerk als urbanes Gebäude mit heller Fensterfront und Hängelampen in Freising
Bildrechte: Architekturbüro Dantele
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Kraftwerk als urbanes Gebäude mit heller Fensterfront und Hängelampen in Freising

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Haus des Monats: Hybride Architektur im Blockheizkraftwerk

Haus des Monats: Hybride Architektur im Blockheizkraftwerk

In der Architektur geht es beim Wandel hin zur Nachhaltigkeit weniger um exquisite Highlight-Bauten. Vielmehr bauen Architekten alltagsnahe, hybride Gebäude, wie das Blockheizkraftwerk in Freising, das jetzt "Haus des Monats im Dezember" ist.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Ikonischen Charakter hat der Neubau einer Energiezentrale im ehemaligen Freisinger Gewerbegebiet entlang der Angerstraße. Ein Blockheizkraftwerk für Nahwärme und Strom. Architekt Johannes Dantele hat es simpel und doch auffällig gestaltet, profan und doch prägend für den Ort – die Form der Sichtbetonfassade ist raffiniert: In ihr sitzen auf drei Seiten riesige Bullaugenfenster, die einen Blick in das Kraftwerksinnere erlauben.

Schon von weitem erscheint die Energiezentrale als baulich herausragend für die Umgebung, und das nicht nur wegen des über 20 Meter hohen, schlanken Kamins. Das Kraftwerk ist der Fixpunkt einer Quartiersentwicklung, sozusagen das Kraftzentrum – in einer Gegend, die zuvor als Gewerbegebiet nicht besonders anziehend war.

Neues Wohnquartier entwickelt

Früher sei an der Stelle des neuen Blockheizkraftwerks ein Recycling-Hof und einige Discounter gewesen, so Architekt Johannes Dantele. Jetzt entstehe hier eine urbane Wohnsiedlung. Etwa einhundert Wohnungen versorge das zum "Haus des Monats" gekürte Blockkraftwerk.

Asymmetrische Form, fünfeckig, aber klare Geometrie. Augenfällige Materialität, komplexer Inhalt. Sichtbetonfassade. Im Erdgeschoss umlaufend eine Holzverschalung. Und über drei Seiten eine Fensterfront Richtung eines kleinen Quartiersplatzes. Hier wird demnächst ein Café einziehen, denn ein weiterer Clou des Kraftwerks ist die Mischnutzung: Industriebau und sozialer Treffpunkt. So sei der Plan, sagt Johannes Dantele.

Hybrides Gebäude mit urbanem Charakter

Architekt Johannes Dantele hat das Café im Kraftwerk mit einer dunkelblau gestrichenen, sieben Meter hohen Decke ausgestattet, von der an langen Kabeln schmale Hängeleuchten baumeln. Das gibt dem Ort einen urbanen Charakter.

Der Blick nach draußen auf den Quartiersplatz wird bestimmt von Beeten, Blumeninseln, Bäumen und den um das Kraftwerk herum gruppierten Betonbänken. Einen Kinderspielplatz gibt es auch. "Für die Gestaltung des Gebäudes war es natürlich eine Herausforderung", sagt Dantele, "konträr erscheinende Nutzungen" miteinander in Einklang zu bringen. Am Ende ist ein "Hybrides Gebäude mit urbanem Charakter" herausgekommen.

Ein Kraftwerk, das sich nicht versteckt, sondern auf sich aufmerksam macht – und eine Mischnutzung, die überzeugt: Sobald im nächsten Jahr das Café eröffnet, wird dieser Ort von Leben erfüllt sein. Ganz sicher!

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