"Jugendwort des Jahres"
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Schon wieder "yolo? Das "Jugendwort des Jahres" könnte in diesem Jahr wieder alte Bekannte nach oben spülen.

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"Hölle nein!": Die Longlist für das Jugendwort des Jahres ist da

Dass "Talahon" und "Aura" unter den Kandidaten zum Jugendwort des Jahres 2024 auftauchen würden, war absehbar. Mit "yolo" und "Digga" finden sich in diesem Jahr aber auch wieder Wörter in der Auswahl, die eher der Generation 30+ bekannt sein dürften.

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Der Langenscheidt-Verlag hat die Top 10 für das Jugendwort des Jahres 2024 bekannt gegeben. Dazu gehört überraschend erneut der Ausdruck "Yolo" ("You only live once"), der bereits 2012 zum Jugendwort des Jahres gekürt wurde. Zudem schafften es zwei arabische Wörter in die Vorauswahl: "Akh", das als Anrede für einen Freund oder Bekannten genutzt wird, und "Talahon".

Zweiterer Begriff macht erst seit kurzem in sozialen Medien die Runde. Erst geht womöglich auf die Formulierung "taeal huna" ("komm her!") zurück und wird für männliche, oft migrantische Jugendliche benutzt, die gewisse Stereotype erfüllen, etwa eine Gucci-Kappe oder ein Louis-Vuitton-Gürtel.

Jugendwort des Jahres: Auch ein ganzer Satz mit im Rennen

Zu den zehn Kandidaten, unter denen Jugendliche nun das Jugendwort auswählen können, zählt auch der aus dem US-amerikanischen Slang kommende Begriff "Yurr", der zur Zustimmung oder Begrüßung genutzt wird. Aus dem Englischen abgeleitet ist auch der Ausdruck "Hölle nein", eine sehr direkte Übersetzung des englischen "hell no!". Schon lange im Sprachgebrauch bekannt ist das Wort "Digga(h)", schon heute 40-Jährige hatten sich in der Vergangenheit damit gegenseitig angesprochen.

Auch "Yolo" könnte nun zu neuen Ehren kommen. Mit "Nein Pascal, ich denke nicht" schaffte es sogar ein ganzer Satz in die Auswahl, er stammt aus dem Scripted-Reality-Format "Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt" auf RTL2.

Die ganze Liste:

  • Aura
  • Akh
  • Hölle nein
  • Talahon
  • Schere
  • Yurr
  • Yolo
  • Nein Pascal, ich denke nicht
  • Pyrotechnik
  • Digga(h)

Jugendwort des Jahres 2023: "goofy"

Das Jugendwort des Jahres gibt es seit 2008. Los ging es mit der "Gammelfleischparty" als angeblichen Begriff für Ü-30-Partys. Berühmt wurde auch 2013 "Babo" für Chef. 2023 kürten die Jugendlichen "goofy" als Wort für eine tollpatschige Person zum Gewinner. In den vergangenen Jahren hat sich außerdem die Tradition etabliert, dass Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner die Begriffe in einem Video vorträgt:

Bis zum 3. September können Jugendliche nun drei Favoriten auswählen. Am 19. Oktober wird dann das Jugendwort 2024 auf der Frankfurter Buchmesse verkündet. Laut Langenscheidt-Verlag flossen bei der Vorauswahl Begriffe ein, die zum regelmäßigen Sprachgebrauch der Jugendlichen gehören. Die eingereichten Wörter seien auf verschiedenen Plattformen wie Instagram oder Reddit auf Geläufigkeit und Verwendung geprüft worden. Fakes und Begriffe mit diskriminierendem oder sexistischem Bezug seien dabei ausgeschlossen worden.

Mit Informationen von dpa

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