Ein Kind steht vor einer Landschaft
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Der mexikanische Film "Das Echo" beleuchtet das indigene Leben in einem Bergdorf

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Krisen und Mut: Menschenrechtsfilmfestival startet in Nürnberg

In Nürnberg startet das 13. Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte. Eine Woche lang werden fast 60 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme aus 46 Ländern gezeigt. Neben Filmen stehen auch Gespräche auf dem Programm.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Das Programm steht, die Räume und Diskussionen sind organisiert, die Gäste sind untergebracht. Nun überwiegt die Freude: "Wir genießen unser Festival selbst", sagt die Leiterin des Nürnberger Menschenrechtsfilmfestivals, Andrea Kuhn. Denn zum Festival gehört, dass viele internationale Gäste kommen, um über ihre Filme und die Situation in ihrem Land zu sprechen. Angekündigt haben sich etwa 30 Filmschaffende unter anderem aus Sri Lanka, Brasilien und der Ukraine.

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Festival startet mit mexikanischem Film "Das Echo"

Los geht es am Mittwochabend in der Nürnberger Tafelhalle. Der Eröffnungsfilm des 13. Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte kommt aus Mexiko. Die Regisseurin Tatiana Huezo hat drei Mädchen in einem Bergdorf beim Erwachsenwerden filmisch begleitet. Dabei müssen sich die Mädchen immer wieder fragen, ob sie dem traditionellen Leben in dem Dorf folgen oder davon ausbrechen. "Das Echo" verwischt dabei die Grenzen von Dokumentar- und Spielfilm. "Das Echo" ist einer von sieben Filmen, die in das Rennen um den Hauptpreis des Filmfestivals gehen.

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In "Landshaft" geht es um den Konflikt in Bergkarabach

Mut und Solidarität im Film

Die filmischen Ausdrucksformen sind dabei unterschiedlich: Es gibt Dokumentar- und Spielfilme, aber auch einen Animationsfilm wie "Die Sirene", die in der Festivalwoche gezeigt werden. Im Jugendprogramm wird ein Film über das Projekt "Heroes" angeboten, in dem junge, muslimische Männer anderen Jugendlichen Workshops über Gleichberechtigung geben. Ein solches Projekt gibt es auch in Nürnberg. In "Lotus Sports Club" geht es um die Selbstbehauptung eines queeren Fußballteams in Kambodscha. Ein Film, der gute Laune macht, so Festivalleiterin Andrea Kuhn. Und auch die Lesung und die Diskussion mit dem Schriftsteller Ilija Trojanow am Freitag soll Hoffnung machen.

"Menschen glauben immer, Menschenrechtsthemen sind irgendwie negativ, aber das sind sie natürlich nicht. Es sind auch Geschichten des Lebens und der Kraft und der Stärke. Und das ist für uns ganz zentral. Wir wollen ja keine Opfer zeigen, sondern wir wollen komplexe Situationen zeigen, und wir wollen Menschen auch in ihrer ganzen Kraft und Komplexität zeigen. Und dafür ist Kino ein tolles Mittel.“" Andrea Kuhn, Leiterin des Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte

Filmfestival der Menschenrechte macht Hoffnung

Wie immer ist das Nürnberger Menschenrechtsfestival sehr aktuell: Im Programm ist auch der Film "Landshaft" über die Region Berkarabach, um die es aktuell erneut eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Aserbaidschan und Armenien gibt.

Auch der Krieg in der Ukraine wird im Film "We will not fade away" thematisiert. Beim Thema Menschenrechte geht es um Krisen, um Krieg und Konflikte. Aber die Filme zeigen auch Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und die sich - umringt von Ungerechtigkeit und Terror - selbst behaupten. "Solange es Menschen gibt, die etwas tun, ist ja nichts verloren. Und solange es diese Menschen gibt, werden wir unser Bestes tun, sie hier zu unterstützen, indem wir Filme über sie zeigen", sagt Festivalleiterin Andrea Kuhn

Tickets und Informationen

Die Preisverleihung des Internationalen Nürnberger Filmpreises der Menschenrechte ist am 3. Oktober im Festsaal des Nürnberger Künstlerhauses. Filme werden aber noch bis einschließlich 4. Oktober gezeigt. Tickets gibt es online oder an der Abendkasse. Außerdem kann man ein Fünfer-Ticket erwerben.

Informationen zum 13. Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte gibt es auf der Internetseite www.nihrff.de. Dort sind auch ein Programm und Einzelinformationen zu den Filmen zu finden.

Das Nuremberg International Human Rights Film Festival (NIHRFF) ist Deutschlands größtes und wichtigstes Filmfestival zum Thema Menschenrechte. Seit 1999 präsentiert es alle zwei Jahre engagierte internationale Filmkunst.

Zum Auftakt des Internationalen Filmfestivals für Menschenrechte ist Regieassistentin Graciela Villanueva vom Eröffnungsfilm "Das Echo" zu Gast in Nürnberg.
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Internationales Filmfestival startet in Nürnberg

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