Mit dem "Großen Kurzfilmpreis" kommen am Ende auch die großen Emotionen. Bei der Jury, im Publikum und auch bei Regisseur Simon Schneckenburger. Mit seinem Film "Everbody Leaves In The End" hat er die wichtigste Auszeichnung des 24. Landshuter Kurzfilmfestivals gewonnen – und erst am Ende seine persönliche Geschichte dahinter verraten, von der auch die Jury nichts wusste.
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Schneckenburgers Film handelt von Freja, die in einer Jugendvollzugsanstalt lebt. Ihr kleiner Bruder ist bei einer Pflegefamilie untergekommen. Zerrüttete Verhältnisse – als die Mutter stirbt, will Freja ihre Familie wieder vereinen. Gemeinsam mit ihrem Bruder will Freja die Asche ihrer Mutter zu den Nordlichtern bringen – das Sehnsuchtsziel der Verstorbenen. Um jeden Preis soll dieser Wunsch noch in Erfüllung gehen. Ein Film über das Loslassen. Regisseur Schneckenburger hat darin seine eigene Geschichte verarbeitet.
Preisgekrönter Film: Regisseur verarbeitet eigene Geschichte
"Der Film ist nicht autobiografisch. Aber es gibt Parallelen. Es war der größte Wunsch meiner Mutter, die Nordlichter zu sehen", erklärt Schneckenburger auf der Bühne im Landshuter Salzstadel. Doch der Krebs sei viel zu oft unberechenbar. Seiner Mutter sei dieser Wunsch verwehrt geblieben. "Deswegen habe ich diesen Film gemacht."
Internationales Festival: Filme aus 37 Ländern
Es ist das emotionale Ende des Landshuter Kurzfilmfestivals. Sechs Tage lang wurden mehr als 200 Filme aus 37 Ländern aufgeführt. Regisseurinnen, Schauspieler und Produzenten aus der ganzen Welt sind nach Niederbayern gekommen – aus den USA und sogar aus Malaysia. Und mehr als 4.000 Besucherinnen und Besucher sind zu ihren Filmen in die Kinos geströmt.
Veranstalter: Besucherzahlen rekordverdächtig
"Rekordverdächtig", sagt Michael Orth, künstlerischer Leiter des Festivals. "Wir hatten noch nie so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie dieses Jahr." Seine größte Sorge war, so Orth, dass Kino nach der Pandemie in Vergessenheit geraten könnte. Umso größer jetzt die Freude darüber, dass nach den Rückschlägen der letzten Jahre die Kinosäle in Landshut wieder voll waren.
Die Besucher durften nicht nur zuschauen, sondern auch mitentscheiden über den Publikumspreis. Insgesamt zwölf Auszeichnungen wurden vergeben – in Kategorien von Heimat bis International, "dem Charakter des Festivals entsprechend", so Orth.
Kurzfilmfestival 2025: Jubliäum steht bevor
Auch im nächsten Jahr erwarten Michael Orth und Organisatorin Birgit Horn wieder Filmschaffende aus der ganzen Welt und zahlreiche Kinobesucher. Dann feiert das Landshuter Kurzfilmfestival sein 25. Jubiläum.
Im Video:
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