Isartor, östliches Stadttor der historischen Altstadt von München, mit dem Valentin-Karlstadt-Musäum.
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Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor schließt für eineinhalb Jahre seine Türen.

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Letzte Chance: Valentin-Karlstadt-Musäum schließt ab Montag

Letzte Chance: Valentin-Karlstadt-Musäum schließt ab Montag

Im Valentin-Karlstadt-Musäum im Münchner Isartor dürfen sich wegen des fehlenden Brandschutzes nur höchstens 50 Personen gleichzeitig aufhalten. Jetzt wird brandschutztechnisch nachgebessert und das Haus schließt ab Montag – eineinhalb Jahre lang.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Freunde von Karl Valentin und Liesl Karlstadt müssen sich beeilen, wenn sie noch einmal einen Blick ins Valentin-Karlstadt-Musäum werfen möchten. Das Museum im Isartor in München muss dringend brandschutztechnisch erneuert werden und schließt deswegen ab kommendem Montag für eineinhalb Jahre seine Türen.

Café Turmstüberl schließt ebenfalls

Bereits seit Monaten dürfen sich wegen des fehlenden Brandschutzes maximal nur 50 Personen gleichzeitig im Valentin-Karlstadt-Musäum aufhalten. Das soll sich aber mit den nun anstehenden Bauarbeiten ändern. Deswegen muss auch das beliebte Café Turmstüberl im südlichen Isartorturm vorrübergehend schließen.

Brandmeldeanlage und Barrierefreiheit

Unter anderem wird eine Brandmeldeanlage in das seit 60 Jahren bestehende Museum eingebaut, dazu kommen automatisch schließende Brandschutztüren. Außerdem soll ein zweiter Rettungsweg an der denkmalgeschützten Außenfassade des Isartors geprüft werden, damit soll dann auch die Barrierefreiheit ermöglicht werden.

Neben den Brandschutzmaßnahmen werden auch die Heizkörper erneuert und das Museum an die Münchner Fernwärme angeschlossen. Die Gesamtkosten der Bau- und Planungsmaßnahmen belaufen sich laut einer Vorlage an den Münchner Stadtrat auf rund 5,3 Millionen Euro.

500 Exponate werden eingelagert

Bevor aber die Bauarbeiten im November beginnen können, muss das Museum erst einmal ausziehen. Rund 500 Objekte gilt es deswegen zu verpacken und einzulagern. Darunter sind der legendäre Winterzahnstocher sowie die wertvolle geschmolzene Schneeplastik. Bis das "Musäum" und das Turmstüberl im Jahr 2026 wieder aufmachen, sind im Innenhof des Isartors Ausstellungen geplant.

Ziegelstein als Einladungskarte

Seit 1959 ist das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor beheimatet und zählt laut Stadt mit bis zu 60.000 Besuchern zu den beliebtesten Museen in München. Zur Eröffnung am 17. September 1959 hatten die Gäste laut des Museums zuvor als Einladungskarte einen vier Kilo schweren Ziegelstein erhalten, den man am Eingang vorzeigen sollte.

Seit 2001 Ehrung auch für Liesl Karlstadt

Das "Valentin-Musäum" geht auf die Initiative des Zeichners und Bühnenbildners Hannes König zurück und widmet sich dem Humor und dem Leben des Komikerduos Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Seit der Eröffnung des Liesl-Karlstadt-Kabinetts im Jahr 2001 trägt das Museum den Namen "Valentin-Karlstadt-Musäum".

Pelzverbrämter Winterzahnstocher

Zu den Exponaten des "Musäums" zählen neben dem pelzverbrämten Winterzahnstocher auch der legendäre Nagel, an den Karl Valentin seinen Schreinerberuf gehangen haben soll oder ein zugemauertes Aussichtsfenster.

Seit 2018 ist das Valentin-Karlstadt-Musäum in städtischer Hand. Die Preise für Eintrittskarten sind valentinesk berechnet. So kostet der Eintritt für Erwachsene 2,99 Euro, Kinder und Studenten zahlen 1,99 Euro. Kinder unter sechs Jahren sowie 99-Jährige in Begleitung ihrer Eltern haben dagegen Glück, sie genießen freien Eintritt. Die Besichtigung bei Tag und Nacht von außen ist ebenfalls kostenlos.

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