Kaum ein anderer hat die Musikgeschichte derart geprägt wie Quincy Jones. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben, wie sein Sprecher Arnold Robinson mitteilt. Jones sei am Sonntagabend (Ortszeit) in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie verschieden.
Produzent von Michael Jackson, Frank Sinatra und Ray Charles
"Heute Abend müssen wir mit erfülltem, aber gebrochenem Herzen die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones überbringen", hieß es in einer Erklärung der Familie. "Und obwohl dies ein unglaublicher Verlust für unsere Familie ist, feiern wir das großartige Leben, das er gelebt hat und wissen, dass es nie wieder einen wie ihn geben wird."
Quincy Jones, selbst Jazz-Trompeter, Bandleader, Komponist, arbeitete mit Größen wie Frank Sinatra, Donna Summer, Ray Charles, Aretha Franklin, Sammy Davis junior, Lionel Richie, sowie Hunderten anderen Künstlern zusammen. Zudem schrieb er preisgekrönte Film- und Fernsehmusik, produzierte Filme. Außerdem machte er Michael Jackson zum "King of Pop". Für ihn produzierte er unter anderem das bis heute meistverkaufte Album aller Zeiten: "Thriller".
Quincy Jones - ein Leben für die Musik
Jones hat nicht nur eine beispiellose Musikkarriere hingelegt – er verkörpert wie sonst keiner den "American Dream": Geboren am 14. März 1933 in Chicago, gehörte er in seiner Jugend einer Straßenbande an – und stieg von dort bis in die höchsten Sphären des Showbusiness auf. Er wurde einer der ersten schwarzen Unternehmer, die in Hollywood Erfolg hatten, hatte als erster eine Spitzenposition bei einem großen Plattenlabel.
Jazz, R'n'B, Funk, Soul, Pop, HipHop – Zeit seines Lebens ließ Jones sich auf neue Musik ein, kannte keine Scheuklappen. "Das Letzte, was von unserem Planeten verschwinden wird, sind Wasser und Musik", davon war Quincy Jones überzeugt.
Grammys, Oscars und viele weitere Auszeichnungen
Quincy Jones hat so ziemlich alles erreicht, was man in der populären Musik erreichen kann. Das "People Magazine" wählt Quincy Jones 1996 zu einem der "50 most beautiful people in the world", seit 1988 ist er in der Big Band Hall of Fame und in der Jazz Hall Of Fame, er hat selbstverständlich einen Stern auf dem "Walk Of Fame" in Hollywood.
Er wurde mit 28 Grammys ausgezeichnet, darunter 1991 den einzigartigen "Grammy Legend Award". Damit hielt er lange den Rekord als Künstler mit den meisten Grammys. Für den Oscar war Jones mehrfach nominiert und bekam schließlich 1995 einen Ehren-Oscar – einen weiteren hätte er Mitte November dieses Jahres erhalten sollen.
Jones war dreimal verheiratet, er ist Vater von sieben Kindern, die sieben haben fünf verschiedene Mütter. Seine Tochter Kenya Julia Miambi Sarah Jones stammt aus der Beziehung zur deutschen Schauspielerin Nastassja Kinski.
Mit Informationen von AP
Im Video: Quincy Jones gestorben
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