Auf die Idee muss man erst mal kommen: Der US-Schauspieler, der seit 1997 fast jedes Jahr, also mehr oder weniger lückenlos, für die Goldene Himbeere, die Auszeichnung für die schlechteste Darstellung, nominiert ist, soll in acht Wochen die Berlinale schmücken. Adam Sandler (57) wird sicher nicht für seine künstlerischen Leistungen eingeladen, er soll den Roten Teppich beschreiten und ein wenig Glamour ins kalte und nasse Februar-Berlin bringen. "Es ist uns eine ganz besondere Freude, zum ersten Mal Adam Sandler begrüßen zu dürfen", sagt Carlo Chatrian, der künstlerische Leiter der Berlinale. Der Komiker kommt gemeinsam mit der britischen Schauspielerin Carey Mulligan, zu sehen gerade im Kino in dem Bernstein-Biopic "Maestro". Sandler und sie spielen nun die Hauptrollen in einem Science-Fiction-Abenteuer, das im nächsten Jahr herauskommt.
Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt
Sandler wird seinen neues Werk "Spaceman" vorstellen, eine Netflix-Produktion. Immerhin – der Untertitel klingt launig und vielversprechend: "Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt". Erste Vorschau-Clips sind zu sehen – und man kann zumindest sagen: So hat man Sandler noch nicht erlebt. Als Astronauten. Neben ihm und Mulligan wurden jetzt für die 74. Ausgabe des Festivals weitere Stars angekündigt, etwa Amanda Seyfried, Jesse Eisenberg und Hunter Schafer. Auch erste Filme, die zwischen dem 15. und 25. Februar ihre Premieren feiern werden, wurden gelistet.
Der Goldene Ehrenbär
Den Preis für das Lebenswerk der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin bekommt diesmal der US-amerikanische Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Martin Scorsese verliehen. Die Preisverleihung findet am 20. Februar 2024 im Berlinale Palast statt. Scorsese ist gewissermaßen das Kontrastprogramm zu Adam Sandler. Das Berlinale-Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian erklärt in der Pressemitteilung: "Für jeden, der Film als die Kunst betrachtet, eine Geschichte so zu gestalten, dass sie sowohl ganz persönlich als auch universell ist, ist Martin Scorsese ein unübertroffenes Vorbild. Seine Filme haben uns als Zuschauer*innen und Menschen begleitet, seine Figuren haben in uns gelebt und sind in uns gewachsen. Sein Blick auf die Geschichte und die Menschheit hat uns geholfen, zu verstehen und zu hinterfragen, wer wir sind, woher wir kommen. Killers of the Flower Moon, sein jüngster Film, ist eine seiner größten Errungenschaften."
Shootingstar aus Bayern auf der Berlinale
Katharina Stark, aktuell zu sehen in derSerie "Deutsches Haus", wird als einer der "European Shooting Stars" an der kommenden Berlinale teilnehmen. Die 25-Jährige wurde zusammen mit sechs Schauspielerinnen und drei Kollegen von der European Film Promotion benannt. Mit dem Programm lädt die Organisation jährlich zehn vielversprechende Talente zu den Filmfestspielen ein. Die in München lebende Stark begann schon als Kind mit der Schauspielerei, ausbilden ließ sie sich an der Otto-Falckenberg-Schule. Sie spielte an den Münchner Kammerspielen und stand für Filme wie "König Laurin", "Luna" und "Dead Girls Dancing" vor der Kamera. Zu der Riege der früheren deutschen "Shooting Stars" gehören Daniel Brühl, Anna Maria Mühe, Moritz Bleibtreu, Jella Haase, Albrecht Schuch und Emilio Sakraya. Im vergangenen Jahr war Leonie Benesch dabei.