"October Rain", schon der Titel des Songs, den Israel als Beitrag für den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö eingereicht hatte, scheint an die Opfer des Hamas-Terrors vom 7. Oktober zu erinnern. Damit hätte "October Rain" (auf Deutsch: "Oktoberregen") aus Sicht der EBU-(European Broadcasting Union) Regeln als "zu politisch" gedeutet und disqualifiziert werden können. Laut israelischen Medienberichten bezieht sich das größtenteils auf Englisch und mit einigen hebräischen Worten gesungene Lied auf die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober.
Diese Gefahr sei ausgeräumt, wie die EBU jetzt mitteilte. Der Song mit dem neuen Titel "Hurricane" erfülle jetzt die Kriterien zur Teilnahme. Die 20-jährige Sängerin Eden Golan kann nun mit dem neu getexteten Song "Hurricane" für Israel teilnehmen. Der neue Text aber wird erst am 10. März bekannt gegeben.
Isaac Herzog: Stimme Israels "gerade in dieser Zeit wichtig"
Laut Kan, dem öffentlich-rechtlichen Sender in Israel, hatte Präsident Isaac Herzog "notwendige Anpassungen" des Songtextes gefordert, um die Teilnahme Israels an der Veranstaltung sicherzustellen. Herzog habe betont, dass Israel "gerade in einer Zeit" seine Stimme "laut und deutlich in jedem Weltforum erheben" müsse, "in der diejenigen, die uns hassen, versuchen, den Staat Israel zu unterdrücken und zu boykottieren".
- Zum Video: Der deutsche ESC-Beitrag
Hin und Her im Vorfeld der Entscheidung
Zunächst hatte Israels öffentlich-rechtlicher Sender Kan mitgeteilt, dass er "nicht die Absicht" habe, das für den ESC bestimmte Lied mit dem Titel "October Rain" zu ersetzen. Hintergrund war, dass in der Vergangenheit durchaus Beträge trotz klarer politischer Aussagen für den ESC zugelassen worden waren. Zum Beispiel das ukrainische Lied "1944" der ESC-Gewinnerin Jamala 2016, das sich auf die Deportation der Krim-Tataren bezieht, sowie der Song der isländischen Band Hatari 2019, die bei ihrem Auftritt offen Bezug zum Nahost-Konflikt nahm.
Zuvor waren bereits - vor allem aus den skandinavischen Ländern - Forderungen laut geworden, Israel wegen des Kriegs im Gazastreifen vom diesjährigen Wettbewerb auszuschließen. Die EBU hatte dies mit Verweis darauf zurückgewiesen, dass beim ESC keine Regierungen gegeneinander anträten, sondern öffentlich-rechtliche Rundfunksender als Mitglieder der EBU.
ESC 2024 in Malmö
Der ESC findet vom 7. bis 11. Mai in Schweden statt. Mit vier Siegen und zahlreichen vorderen Platzierungen gehört Israel zu den erfolgreichsten Teilnehmern der Musikshow. 1973 nahm Israel erstmals am ESC teil. 1998 gewann die transsexuelle Dana International mit ihrem Song "Diva" den Wettbewerb, zuletzt holte die Israelin Netta mit dem feministischen Song "Toy" den ESC-Sieg nach Israel. Die ESC-Teilnahme und die Ausrichtung der Veranstaltung sind immer wieder umstritten.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Isaak vertritt Deutschland beim ESC
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