Kein Israelischer Pavillon? Das fordern Künstler im Vorfeld der Biennale Venedig.
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Künstler fordern Ausschluss Israels von Kunstbiennale Venedig

Künstler fordern Ausschluss Israels von Kunstbiennale Venedig

"Kein Völkermord-Pavillon auf der Venedig Biennale", das haben zahlreiche Künstler in einem offenen Brief gefordert. Sie werfen Israel Genozid an den Palästinensern vor. Italiens Kulturminister nennt den Aufruf "inakzeptabel und beschämend".

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Tausende Künstler haben den Ausschluss Israels von der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig gefordert. Es sei inakzeptabel, Kunst aus einem Staat zu präsentieren, der gegenwärtig Gräueltaten gegen die Palästinenser in Gaza ausführe, heißt es in einem offenen Brief der sogenannten Art Not Genocide Alliance (ANGA). Sie werfen Israel Völkermord vor. Nach Angaben der Aktivistengruppe haben inzwischen mehr als 8.000 Kunst- und Kulturschaffende die Petition unterschrieben.

Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano reagierte empört auf den Aufruf und bezeichnete ihn als inakzeptabel und beschämend. Er sprach dem Staat Israel und seinen Künstlern seine Solidarität aus. "Die Kunstbiennale wird immer ein Ort der Freiheit, der Begegnung und des Dialogs sein und nicht ein Ort der Zensur und Intoleranz", sagte Sangiuliano laut Mitteilung. Kultur sei eine Brücke zwischen Menschen und Nationen, keine Mauer der Trennung.

Biennale startet im April

Die Forderung der ANGA kommt knapp zwei Monate vor der berühmten Kunstausstellung in der norditalienischen Lagunenstadt. Die Kunstbiennale findet vom 20. April bis zum 24. November statt und präsentiert Kunst in zahlreiche Länderpavillons. Die Künstler der ANGA fordern nun, dass es keinen israelischen Pavillon geben soll.

"Jede offizielle Vertretung Israels auf der internationalen Kulturbühne ist eine Befürwortung dessen Politik und des Völkermords in Gaza", schreiben sie in ihrem offenen Brief. Dort ist außerdem von einem "Genozid-Pavillon" die Rede und dass die Biennale "einem völkermörderischen Apartheidstaat eine Plattform" gebe.

Terrorattacke der Hamas bleibt unerwähnt

Israel wird von Kritikern vorgeworfen, im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Genozid, also Völkermord, zu begehen. Auf eine Klage von Südafrika hin befasst sich derzeit auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag mit der Frage. Die Richter sehen die Gefahr, dass die Völkermord-Konvention verletzt werden könnte und forderten das Land in einem einstweiligen Entscheid auf, umgehend Maßnahmen zum Schutz der palästinensischen Bevölkerung in Gaza vor Gewalt zu ergreifen und humanitäre Hilfe zuzulassen.

Israel weist den Vorwurf entschieden zurück. Die Angriffe werden als Selbstverteidigung nach der Terrorattacke der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober vergangenen Jahres gerechtfertigt, bei denen nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen aus Israel entführt worden waren. Diese Attacke der Hamas wird in dem offenen Brief nicht erwähnt.

Mit Informationen der dpa

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