Animator Albert Radl aus Düsseldorf erweckt Figuren aus Knetmasse zum Leben.
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Millimeterarbeit: Animator Albert Radl aus Düsseldorf erweckt Figuren aus Knetmasse zum Leben.

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Stop-Motion-Ausstellung im Augsburger Puppentheatermuseum

Das Augsburger Puppentheatermuseum "Die Kiste" beleuchtet mit der Ausstellung "Stop! Motion! Die Illusion der Bewegung" die faszinierende Welt der Stop-Motion-Animation. Hier lässt sich erleben, wie Bilder laufen lernen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die neue Sonderausstellung im Augsburger Puppentheatermuseum "Die Kiste" ermöglicht einen tiefen Einblick in die Technik der Stop-Motion-Animation. Diese traditionelle Animationsform, bei der Objekte Bild für Bild erst bewegt und dann fotografiert werden, um dann im fertigen Film eine Bewegungsillusion zu erzeugen, steht im Zentrum der Sonderausstellung "Stop! Motion! Die Illusion der Bewegung".

"Stop Motion ist eine sehr unmittelbare Art der Animation”, erklärt Albert Radl. Der Animator und Regisseur hat dem Museum ein originales Filmset zur Verfügung gestellt. Animation mittels Stop Motion sei für ihn faszinierend, "weil ich die Sachen ganz analog sehe und in der Hand halten kann", erklärt Radl. Die Arbeit des Animators sei aufwendig, oft seien die Produktionskosten genauso hoch wie die von computeranimierten Filmen, so Radl.

Historische Wurzeln und zeitgenössische Meisterwerke

Die Ausstellung spannt den Bogen von den Anfängen der Stop-Motion-Technik, geprägt durch Pioniere wie den Franzosen Georges Méliès bis hin zu zeitgenössischen Künstlern. Exponate aus den Archiven bedeutender Figuren der Filmgeschichte wie Lotte Reiniger und die Brüder Diehl illustrieren die Entwicklung dieser Kunstform.

Die Ausstellung hätte eigentlich schon früher stattfinden sollen. Doch wegen der Corona-Pandemie kann sie erst jetzt präsentiert werden. Exponate nach Augsburg zu bekommen, war eine große Herausforderung, so Michaela Dempf vom Puppentheatermuseum. "Die ganzen Trickfilmfiguren sind oft gar nicht dafür gedacht, zu überdauern", so Dempf. Die Figuren aus den Kurzfilmen würden oft gar nicht aufgehoben. Bekannte Figuren sind in der Ausstellung aber doch dabei, wie die originalen Sandmännchen-Figuren aus dem Ost- und Westfernsehen.

Blick hinter die Kulissen

Besucherinnen und Besucher erhalten nicht nur einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Stop-Motion-Animation, sondern auch Einblicke in die Entstehungsprozesse hinter den Kulissen. Von der Konzeption über die Erstellung der Figuren bis hin zum fertigen Film werden alle Schritte beleuchtet. Besucherinnen und Besucher der Sonderausstellung in Augsburg können sogar selbst einen Kurzfilm erstellen - mir Requisiten der Puppenkiste und mithilfe einer App. Noch bis September hat die Ausstellung geöffnet.

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