Nach dem fast viermonatigen Ausstand beenden die Hollywood-Schauspielerinnen und Schauspieler und weitere Filmschaffende ihren Streik. Sie haben sich mit den großen Filmstudios vorläufig geeinigt, teilte die Gewerkschaft SAG-AFTRA am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Verhandlungskomitee der Gewerkschaft, die rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler, aber auch etwa Synchronsprecherinnen und -sprecher sowie Sängerinnen und Sänger vertritt, einstimmig für die Einigung votiert.
Die Gewerkschaft der Hollywood-Schauspieler SAG AFTRA hat sich mit den US Film- und Fernsehstudios auf einen neuen Vertrag geeinigt. Das hat die Gewerkschaft in Los Angeles mitgeteilt. Damit endet der 118 Tage langer Streik, der große Teile der US-Film- und Serienproduktion lahmgelegt hat. Allerdings müssen die Gewerkschaftsmitglieder der Einigung noch zustimmen.
Schutz vor "digitalen Doubles"
Bei dem Streik ging es vor allem um einen besseren Schutz der Schauspielenden vor dem Einsatz Künstlicher Intelligenz, aber auch um höhere Honorare und eine Beteiligung für Schauspielende bei Einnahmen von Streaminganbietern. Das nun vereinbarte Paket hat den Angaben der Gewerkschaft zufolge ein Volumen von mehr als einer Milliarde Dollar und erfülle die Forderungen – bei einer Laufzeit von drei Jahren.
Laut Insidern wurde um die KI-Regeln zum Schutz vor "digitalen Doubles" am heftigsten verhandelt, mit Erfolg. Schutzmaßnahmen gegen das unerlaubte Nutzen von Bildern, die durch Künstliche Intelligenz geschaffen wurden, seien jetzt beschlossen. "Wir haben einen Vertrag erzielt, der es den SAG-AFTRA-Mitgliedern aller Kategorien ermöglichen wird, nachhaltige Karrieren aufzubauen", teilte die Gewerkschaft mit.
Trotz Streik-Ende Geduld gefragt
Für Film- und Streaming-Unternehmen wie Walt Disney und Netflix hatte die AMPTP (The Alliance of Motion Picture and Television Producers) verhandelt. Die Organisation teilte mit, sie freue sich, dass die Branche ihre Arbeit wieder aufnehme, "um großartige Geschichten zu erzählen". Erstmals seit Mai kann mit dem Ende dieses Streiks die Produktion in Hollywood normal laufen.
Bis die Dreharbeiten aber wieder laufen, werden wohl noch Wochen vergehen. Viele Filme sind wegen des Streiks längst verschoben worden: "Mission Impossible 8" mit Tom Cruise zum Beispiel, die Neuauflage des Disney-Films "Schneewittchen" oder "Deadpool 3. Auch Serien wie "The Last of us," "Cobra-Kai" oder "Stranger Things" sind betroffen.
Auch die Drehbuchautoren in Hollywood hatten seit Frühjahr gestreikt, ihre Arbeit Ende September aber wieder aufgenommen. Zum ersten Mal seit mehr als 6o Jahren war Hollywood damit einem gleichzeitigen Streik von Drehbuchautoren und Schauspielern konfrontiert.
Mit Informationen von Reuters
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung!