Das Diakonische Werk Passau mit 75 Mitarbeitenden hat eine Insolvenz in Eigenverwaltung eingeleitet. Die Gründe seien vielfältig, sagte die geschäftsführende Vorständin Sabine Aschenbrenner dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch.
Gestiegene Kosten konnten nicht refinanziert werden
In vergangenen Jahren seien in Arbeitsbereichen steigende Kosten auf die Diakonie zugekommen, "die oft nicht von den Zuschussgebern refinanziert wurden", erläuterte sie. Darunter fielen vor allem Kostensteigerungen im Personalbereich durch etwaige Tariferhöhungen, Energiepauschalen und sonstige Zuschüsse, die den Mitarbeitenden zu zahlen waren.
Zudem habe die Diakonie Passau "große Summen an Eigenmitteln" für Aufgaben ausgegeben, die der Staat an den Sozialträger delegiert habe, "ohne diese auszugleichen", sagte sie weiter.
Betrieb soll gerettet werden
Das Diakonische Werk Passau ist der erste Träger innerhalb der Diakonie-Landschaft in Bayern, der ein Insolvenzverfahren einleitet. Grundsätzlich soll der Betrieb den Angaben zufolge gerettet werden. Deshalb sei auch der Weg der Insolvenz in Eigenverwaltung gewählt worden, um ein Sanierungsverfahren einzuleiten. Eine externe Beratungsfirma werde den Träger dabei unterstützen.
Das Diakonische Werk mit seinen 75 Mitarbeitenden unterhält unter anderem soziale und ambulante Pflegedienste, Schuldner- und Insolvenzberatung, Eheberatungsstellen, einen sozialpsychiatrischen Dienst sowie Flüchtlingsberatungsstellen. Außerdem bietet die Diakonie Passau Begegnungsmöglichkeiten zum Beispiel für Menschen mit HIV und deren Angehörige und betreibt Jugendsozialarbeit in Pocking. Rund 3,7 Millionen Euro beträgt das jährliche Haushaltsvolumen.
- Zum Artikel: "Darum gehen gemeinnützige Krankenhäuser pleite"
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