Rotlicht, Livesendung, 20.15 Uhr, die Münchner Runde startet. Das Thema "Roboter und künstliche Intelligenz – Wie verändern sie unser Leben?": Gleich zu Beginn spricht Moderator Christian Nitsche den besonderen Gast direkt neben ihm an: den 1,20 Meter großen Roboter Pepper mit den markanten Kulleraugen. Mit der Frage, ob er sich auf die Diskussion freue. Es dauert ein paar Sekunden, bevor Pepper antwortet:
"Auf jeden Fall freue ich mich auf die Diskussion mit Menschen. Ich erhoffe mir, dass diese Diskussion einmal und informativ wird."
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Pepper beteiligt sich immer wieder an Gespräch
Einmalig wird die Sendung auf jeden Fall – denn Pepper beteiligt sich mehrmals an der Diskussion mithilfe des Programms ChatGPT. Der Roboter wird immer wieder von Moderator Christian Nitsche mit den Worten "Hi Pepper" angesprochen. Und fast immer klappt die Reaktion von Pepper, allerdings müssen die Fragen sehr präzise und ohne eine Pause gestellt werden.
Einmal sagt Pepper beispielsweise aus zwei vorgegeben Worten ein ganzes Gedicht auf, einmal antwortet er, angesprochen auf seine Intelligenz: "Ich bin ein sozialer Roboter, der sich auf den Menschen und ihren Alltag konzentriert. Mein Fokus liegt nicht unbedingt auf akademischen Fähigkeiten, sondern auf menschlichem Verhalten und interaktive und emotionale Dialoge." Doch an ein, zwei Stellen reagiert der Roboter auch nicht oder braucht etwas lange für die Antwort.
Moderator Nitsche: Gelungene Premiere
Für den Moderator Christian Nitsche ist die Premiere gelungen: "In zehn Jahren werden viele angesichts der rasanten Fortschritte auf dem Feld der künstlichen Intelligenz über diese erste Sendung wohl schmunzeln. Aber wir haben gezeigt, was jetzt schon geht: Eine Künstliche Intelligenz kann in einer Talkshow Inhalte einspeisen, die Diskussion etwas vorantreiben."
Und auch die Gäste zeigten sich nach der Sendung vom Auftritt des Roboters angetan. "Mir hat das sehr gut gefallen, Pepper anzuschauen und zu schauen, wie die ChatGPT-Integration mit Pepper funktioniert", so die KI-Unternehmerin Dagmar Schuller unmittelbar nach der Sendung. "Im Grund genommen ist Pepper ein Roboter und die tatsächliche Intelligenz wird von ChatGPT geliefert."
Was können Roboter in Zukunft?
Pepper kam für die Sendung von der Firma United Robotics Group. Dort sieht man in der Kombination von humanoidem Roboter mit künstlicher Intelligenz enorme Potenziale. "Wir stehen erst am Anfang einer rasanten Entwicklung. Unsere Roboter werden immer mehr können, auch insbesondere durch den gezielten und kontrollierten Einsatz von intelligenter Software", sagt Johannes Kober.
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Auch BR-Chefredakteur Christian Nitsche sieht diese Entwicklung. "Die Sendung sollte dem Publikum den rasanten Wandel vor Augen führen. Ein Roboter als Talkgast zeigt, wo wir schon stehen. Jetzt erscheint dies noch ungewöhnlich, aber mit Robotern zu sprechen, wird in nicht allzu langer Zeit Normalität im Alltag werden."
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