xAI, das KI-Start-up von Tech-Milliardär Elon Musk, macht ChatGPT mit einem eigenen Chatbot namens "Grok" Konkurrenz. Das besondere an diesem Chatbot sei, dass er direkten Zugriff auf aktuelle Informationen von X (ehemals Twitter) habe, erläuterte das Start-up. Grok beantworte auch "pikante" Fragen, die von den meisten anderen KI-Systemen abgelehnt würden.
- Zum Hintergrund: Twitter unter Elon Musk: Eine Plattform im Niedergang
Grok ist darauf trainiert, humorvoll zu antworten
Auch Musk selbst machte auf X Werbung für Grok. Das Programm "liebt den Sarkasmus", erklärte Musk. "Ich frage mich, wer es in diese Richtung gelenkt hat", schrieb er, versehen mit einem Lachen-Emoji. Grok sei so konstruiert, dass es humorvoll auf Fragen antworte. Das englische Wort "grok" ist umgangssprachlich und bedeutet auf Deutsch etwa "begreifen" oder "schnallen". Grok wurde nach Angaben des Unternehmens in etwa vier Monaten entwickelt.
KI-Chatbots können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte. Auch Grok arbeitet nach dieser Methode. "Dabei kann es zu falschen oder widersprüchlichen Antworten kommen", heißt es auf der Website von xAI. Angelernt werden die Modelle mit gewaltigen Mengen Text.
Grok ist erstmal nur für Premium-Plus-Nutzer von X verfügbar
Der neue Chatbot ist zunächst aber nur für einige Nutzer in den USA verfügbar. Sie müssen Abo-Kunden von Musks Online-Plattform X sein - und zwar in der teuersten Stufe, die in den USA 16 Dollar und in Deutschland gut 19 Euro pro Monat kostet.
Musk will mit dem Programm unter anderem dem beliebten Chatbot ChatGPT von OpenAI Konkurrenz machen. Musk war 2015 einer der Mitbegründer von OpenAI. Er stieg aber drei Jahre später wieder aus, um sich auf seine Elektroauto-Firma Tesla zu konzentrieren. Der Tech-Unternehmer kritisiert, dass OpenAI nun statt der ursprünglichen Non-Profit-Absichten gewinnorientiert sei.
Musks ambivalentes Verhältnis zu künstlicher Intelligenz
Der streitbare Multimilliardär hat wiederholt vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz gewarnt und bezeichnete KI sogar als "unsere größte existenzielle Bedrohung". Zugleich investiert Musk massiv in Künstliche Intelligenz.
Im Frühjahr gehörte er zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, in dem dazu aufgerufen wurde, die Entwicklung von Software mit Künstlicher Intelligenz für ein halbes Jahr zu pausieren, um in dieser Zeit einen Regulierungsrahmen zu schaffen.
Seine Absichten wurden allerdings schnell in Frage gestellt, nachdem die Runde machte, dass Musk im Juli seine eigene KI-Firma xAI gegründet hatte. AI steht für Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz). Für xAI heuerte Musk unter anderem Mitarbeiter von OpenAI, Google und der Universität von Toronto an. Musk hofft, die entwickelte KI-Technologie für seine Unternehmen nutzen zu können.
Mit Informationen von dpa und AFP
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