Das Zentrum für Künstliche Intelligenz an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm entwickelt Anwendungen für kleine und mittlere Unternehmen. Am Freitag haben die Wissenschaftler vorgestellt, wie Künstliche Intelligenz in der Backstube und im Sägewerk, aber auch bei der Demenz-Erkennung eingesetzt werden kann.
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KI in der Backstube
Ein sogenannter "Semmeldetektor" erfasst automatisch Backwerk, das nicht verkauft werden konnte. Der Bäcker kann dann anhand dieser Daten seine Produktion optimieren. Nach Angaben der Wissenschaftler spare er damit pro Jahr einen mittleren fünfstelligen Betrag ein.
KI in Sägewerken
Eine andere Anwendung hilft in einem Sägewerk bei der Prüfung der Holzqualität. Sie kann den Fäulnisanteil des Holzes schneller, zuverlässiger und objektiver erkennen als die Mitarbeiter.
App für Demenz-Erkennung
Außerdem arbeitet das KI-Zentrum der Ohm-Hochschule an einer App, mit der eine mögliche Demenz-Erkrankung anhand von Sprachaufnahmen und eines Computertests festgestellt werden kann. Demnächst soll die Anwendung in mehreren Altenheimen in Oberfranken im Praxistest ausprobiert werden.
Das Zentrum für Künstliche Intelligenz wurde vor vier Jahren an der Ohm-Hochschule gegründet. Ziel sei es, Forschungserkenntnisse auch kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich zu machen, sagte Ohm-Präsident Niels Oberbeck bei der Präsentation. Das Angebot richte sich vor allem an Unternehmen, die noch keine Berührungspunkte mit KI hatten.
Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) betonte, dass die Ohm-Hochschule zu einem von fünf neuen KI-Regionalzentren in Bayern ausgebaut werde, um speziell Mittelstand und Handwerk zu unterstützen.
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