Der Playstation Portal Remote Player ist keine Konsole
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Der Playstation Portal Remote Player ist keine Konsole

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Schein-Konsole: Der Playstation Portal Remote Kontroller im Test

Schein-Konsole: Der Playstation Portal Remote Kontroller im Test

Schaut so aus wie die Nintendo Switch, ist aber keine Konsole: Der Portal Remote Player für die Playstation 5 ist ein Zusatzgerät. Ohne die Konsole und eine gute WLAN- oder Internetverbindung geht gar nichts. Für wen er sich lohnen könnte: im Test.

Über dieses Thema berichtet: Computermagazin & Umbruch am .

Gleich vorweg: Der Portal Remote Player sieht zwar so ähnlich aus, wie eine Nintendo Switch-Konsole. Aber im Gegensatz zur Switch ist der Remote Player keine eigenständige Konsole, sondern man braucht immer eine Playstation 5 und eine WLAN-oder Internet-Verbindung zur Konsole, damit man ihn nutzen kann.

Sony: Einschalten, wenn der Fernseher anderweitig genutzt wird

Das soll Besitzer einer Playstation 5 zu mehr Flexibilität verhelfen, sagt Vera Mann von Sony, wenn sie sich zum Beispiel den Fernseher im Wohnzimmer, an dem die Spielekonsole steht, mit anderen teilen müssen. "Dabei wird das Spiel von Ihrer Konsole auf den integrierten 8 Zoll-Bildschirm gestreamt und sie haben dann die Möglichkeit in Echtzeit weiterzuspielen mit den integrierten Bedienelementen, die analog genauso aufgebaut sind, wie Sie sie beim Dual Sense Wireless-Controller von der Konsole selbst kennen", so Mann.

Auseinandergeschnittener Playstation 5 Kontroller

Der Portal Remote Player ist praktisch ein auseinandergeschnittener Playstation 5 Kontroller; doch wo sonst in der Mitte ein Touchpad und der Playstation-Knopf, über den man das Hauptmenü erreicht, sind, ist jetzt ein 8 Zoll LCD-Bildschirm untergebracht. Dadurch ist der Player rund 30 Zentimeter breit und wiegt gute 500 Gramm – das ist etwa doppelt so schwer wie der normale PS5-Kontroller. Wenn man den Player in die Hand nimmt, vermittelt er das vertraute Kontroller-Gefühl - allerdings sind die Sticks auf beiden Seiten etwas leichtgängiger.

220 Euro, aber kein OLED-Bildschirm

Rund 220 Euro kostet dieser Player. Angesichts dieses Preises hätte es auch ein OLED-Bildschirm sein dürfen. Denn der hätte zum einen gerade bei Tageslicht eine noch größere Brillanz gehabt und zum anderen die Akku-Laufzeit um einiges verlängert. So hält der Akku aber auch rund dreieinhalb bis vier Stunden. Und insgesamt macht das Gerät einen guten und wertigen Eindruck.

Anmeldung per QR-Code oder mit ein paar Kapriolen

Um damit zu spielen, muss man ihn immer mit der Playstation 5 verbinden. Dazu muss er beim ersten Mal - wie ein normaler Kontroller auch - bei der Konsole angemeldet werden. Das geht mittels eines QR-Codes und dem eigenen Playstation-Network-Profil relativ schnell. Beim Versuch, das Gerät über das Menü zu verbinden, machte das Gerät im Test zwar erst ein paar Kapriolen, am Ende hat es dann aber doch funktioniert.

Gleiches Bild, wie auf dem Fernseher nur in Klein

Dann muss man an der Playstation-Konsole noch den Zugriff über das Internet erlauben. Wenn dann die Verbindung hergestellt ist, zeigt der Bildschirm des Portal-Players das Bild, das normalerweise auf dem Fernseher zu sehen ist. Über die Tasten und Sticks kann man das Spiel wie gewohnt steuern.

Funktioniert nur gut mit Breitband-Verbindung zur Konsole

Wichtig ist die entsprechend breitbandige Internetverbindung. "Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie eine stabile Internetverbindung haben", erklärt Vera Mann von Sony. Sony empfiehlt eine Verbindung von mindestens 5 Mbit pro Sekunden, besser mindestens 15 Mbit pro Sekunde für ein optimales Spielerlebnis.

Im Test: Kein Zugriff außerhalb der eigenen vier Wände

Im Heimnetzwerk zuhause sollte das über WLAN in der Regel kein Problem sein. Aber Sony sagt, dass man mit dem Portal-Player grundsätzlich von überall auf die Playstation zuhause zugreifen kann – die entsprechende Bandbreite vorausgesetzt. Im Test hat das aber leider nicht funktioniert: Auch bei guter Internet-Verbindung oder über einen LTE-Hotspot mit vollem Ausschlag wurde die Verbindung jedes Mal mit einer nicht näher spezifizierten Fehlermeldung abgelehnt.

Die meisten Spiele funktionieren im Heimnetzwerk gut

Im Heimnetzwerk aber hat der Portal Player bei den meisten Spielen gut funktioniert. Völlig unkritisch sind dabei Wirtschaftssimulationen oder Strategiespiele wie beispielsweise Civilization. Aber auch Rollenspiele wie Baldurs Gate, Fanal Fantasy oder Action-Adventures wie Assassins Creed Mirage waren gut zu spielen.

Selbst Sportsimulationen und Rennspiele waren problemlos zu steuern. Einzig eine Flippersimulation hatte ab und zu Probleme mit der winzigen Verzögerungszeit, die selbst die Übertragung über das gute Heimnetzwerk manchmal bei der Steuerung mit sich bringt: Da schlüpft die Kugel dann doch ab und zu durch.

Streaming wird auf dem Portal Player nicht angezeigt

Was aber nicht funktioniert, ist der Zugriff auf Streaming-Angebote, die man über die Playstation 5 normalerweise durchaus auf dem Fernseher nutzen kann: Bei Filmen über einen Streamingdienst kann man eventuell noch fehlende Nutzungsrechte vermuten. Aber dass auch der Playstation-eigene Spiele-Streaming-Dienst nicht angezeigt wird, ist dann doch sehr verwunderlich. So funktionieren also nur Spiele, die wirklich auf der Playstation installiert sind.

Fazit: Funktioniert zuhause gut, ist aber teuer

Der Playstation Portal Remote Kontroller schafft für Playstation-Besitzer eine komfortable Möglichkeit, zuhause anderen den Fernseher im Wohnzimmer zu überlassen. Allerdings muss man sich gut überlegen, ob einem das 220 Euro wert ist: zum einen, weil man einen kleinen Zweitfernseher durchaus für einen ähnlichen Preis bekommt und auch deswegen, weil das Remote-Spielen auf der Playstation 5 grundsätzlich auch mit dem Handy oder dem Tablett funktioniert, wenn auch wesentlich umständlicher.

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