Twitter-Logo auf roter Ziegelwand
Bildrechte: picture alliance / STRF/STAR MAX/IPx | STRF/STAR MAX/IPx
Audiobeitrag

Logo von Twitter

Audiobeitrag
> Netzwelt >

Twitter geht nicht mehr gegen Falschinformationen zu Corona vor

Twitter geht nicht mehr gegen Falschinformationen zu Corona vor

Seit der Übernahme durch Elon Musk hat sich bei Twitter einiges geändert. Nun will der Online-Dienst nicht mehr gegen Falschinformationen zum Coronavirus vorgehen. Musk selbst hatte die Pandemie 2020 verharmlost und gilt als Kritiker des Lockdowns.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Der Kurzbotschaftendienst Twitter geht unter seinem neuen Besitzer Elon Musk nicht mehr gegen Falschinformationen zur Corona-Pandemie vor. "Mit Wirkung vom 23. November 2022 setzt Twitter nicht mehr das Regelwerk zu irreführenden Informationen zu Covid-19 durch", hieß es am Dienstag auf einer Internetseite der Online-Plattform zum Umgang mit Corona-Falschinformationen.

  • Zum Artikel: Viel Chaos seit der Übernahme - Twitter wird unzuverlässig

Musk will Moderation von Twitter-Inhalten verringern

Twitter hatte 2020 damit begonnen, gegen die Verbreitung von Falschinformationen zur Corona-Pandemie auf der Plattform vorzugehen. Twitter verwies damals auf Gefahr für Menschen, die unwissenschaftliche Behandlungsmethoden anwenden oder auf Impfungen verzichten könnten. Nach Angaben des Unternehmens wurden bis September 2022 wegen Verstößen gegen die Vorgaben insgesamt mehr als 11.000 Nutzerkonten gesperrt und fast 100.000 Inhalte entfernt.

Musk hat angekündigt, die Moderation von Inhalten bei Twitter drastisch zurückzufahren. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar (mehr als 42 Milliarden Euro) übernommen. Vor eineinhalb Wochen ließ er nach einer Online-Umfrage unter Twitter-Nutzern das gesperrte Konto des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder freischalten. Nach einer weiteren Umfrage kündigte Musk eine "Generalamnestie" für gesperrte Konten an.

Multimilliardär gilt als Kritiker von Corona-Maßnahmen

Musk tritt als radikaler Verfechter des Rechts auf Redefreiheit auf. Das Vorgehen des streitbaren Multimilliardärs hat Befürchtungen geweckt, dass sich Falschinformationen und Hassbotschaften auf Twitter nahezu unkontrolliert verbreiten könnten. Viele große Konzerne haben ihre Werbung auf der Online-Plattform deswegen auf Eis gelegt.

Musk selbst hatte die Pandemie 2020 verharmlost. Er war auch Kritiker der Lockdowns, die zeitweise auch die Produktion im Stammwerk seines Elektroauto-Herstellers Tesla stoppten. So bezeichnete er die verhängten Ausgangsbeschränkungen als "faschistisch". Immer wieder legte der Technologie-Unternehmer auch nahe, die Gefahr durch das Virus werde überschätzt. Der 51-Jährige hatte nach eigenen Angaben zwei Mal eine Covid-Erkrankung.

Mit Informationen von AFP und dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!