Tech-Expertin Cathy Hackl auf der DLD in München: Spatial Computing ist das nächste große Ding
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Tech-Expertin Cathy Hackl auf der DLD in München: Spatial Computing ist das nächste große Ding

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Warum wir in Zukunft unsere Computer auf dem Kopf tragen könnten

Lange galt virtuelle Realität als Technologie ohne Nutzen. Auf der Tech-Konferenz DLD in München geben sich Experten aber sicher: Dies wird sich ändern. Die Gründe sind die Versprechungen des "Spatial Computing" - und eine Ankündigung von Apple.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Es gibt Erfindungen, die alles verändern sollen und, so hört man oft, kurz vor dem Durchbruch stehen. Dazu gehört zum Beispiel die Fusionstechnologie. Ein häufiger Witz in der Techwelt über diese Erfindungen ist, dass sie immer "kurz bevorstehen" - und für immer kurz bevorstehen werden. Quasi "Warten auf Godot", nur im Silicon Valley. Fast marktreif, aber eben nur fast - und das für immer.

Virtual Reality gilt vielen als Godot-Technologie

Eine solche Godot-Technologie ist für viele Beobachter auch alles, was mit Virtual Reality zu tun hat. Mittlerweile ist es knapp zehn Jahre her, dass die ersten VR-Brillen auf den breiten Massenmarkt kamen - und relativ klanglos scheiterten. Reine Virtual-Reality-Angebote wie das Metaversum von Mark Zuckerberg haben es bislang nicht geschafft, eine nennenswerte Anzahl Nutzer zu erreichen. Dazu kommt, dass die bisher verfügbaren VR-Brillen ziemlich klobig und unbequem sind.

Welche Realität darf es sein?

Mehr Hoffnung macht vielen die sogenannte Augmented Reality. Hierbei handelt es sich nicht um eine abgeschlossene digitale Erfahrung, bei der der Nutzer nichts mehr von der Außenwelt mitbekommt. Vielmehr erlauben AR-Brillen den Blick auf die normale Umgebung, die aber mit digitalen Anzeigen oder grafischen Elementen ergänzt (sprich: augmentiert) wird. Wenn eine Brille sowohl AR als auch VR kann, spricht man von Mixed Reality.

Spatial Computing - das nächste große Ding?

Dass Mixed Reality mehr Fans in der Techwelt hat als Virtual Reality, liegt auch daran, dass es ein klareres Versprechen alltagstauglicher Anwendung gibt. Das Stichwort lautet Spatial Computing. Dahinter steckt die Idee, dass sämtliche Aktivitäten, die aktuell über Bildschirme ablaufen - Büroarbeit am PC, Netflix-Abende, Computerspiele mit Freunden - eines Tages über eine elegante AR-Brille passieren, die jegliche Bildschirme und Leinwände ganz einfach in den Raum vor unseren Augen projiziert. Für viele ist Mixed Reality und Spatial Computing das nächste logische Kapitel in einer Geschichte, in der die Grenze zwischen digitaler und analoger Welt in den letzten 30 Jahren immer mehr verschwommen ist.

Auch Thema auf der Tech-Konferenz DLD in München

Vergangene Woche war Spatial Computing auch Thema auf der Tech-Konferenz DLD in München, unter anderem in einem Vortrag der amerikanischen Tech-Expertin Cathy Hackl. Für Hackl ist es so gut wie garantiert, dass Spatial Computing eine der größten technologischen Revolutionen der kommenden Jahre sein wird: "Genau wie Smartphones komplett verändert haben, wie wir arbeiten und leben, wird Spatial Computing alles verändern, was mit Computern zu tun hat. Es wird die Art und Weise verändern, wie wir miteinander und mit Technologie interagieren."

Apple gibt Verkaufsstart der Vision Pro bekannt

Hackl hat mit ihrem DLD-Auftritt einen guten Moment erwischt. Vergangene Woche gab der Technologie-Konzern Apple den Termin bekannt für den Verkaufsstart des hauseigenen Mixed-Reality-Headsets Apple Vision Pro. Ab dem 19.1. sollen Vorbestellungen möglich sein, erste Modelle werden Anfang Februar ausgeliefert - allerdings vorerst nur an Kunden in den USA. Kunden in Europa müssen Geduld mitbringen: In Deutschland könnte Apples Brille vielleicht erst 2025 erhältlich sein.

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