Das war ein Paukenschlag gestern Abend bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Nürnberg: Dort ist Thomas Grethlein nach neun Jahren im Vorsitz des Aufsichtsrats aus dem Gremium ausgeschieden. Dafür ist der ehemalige Torhüter Raphael Schäfer am Donnerstagabend in den Aufsichtsrat des Vereins gewählt worden. Der 44-Jährige, der insgesamt 389 Spiele für den Club absolvierte und die Mannschaft im Jahr 2007 als Kapitän zum Pokalsieg führte, zog mit 1.040 von 1.492 Stimmen in das Gremium ein. Neben ihm wurden auch Ex-Profi Chhunly Pagenburg, der mit 1.342 Stimmen den größten Zuspruch erhielt und Matthias Fifka mit 928 Stimmen gewählt. Beide waren bereits vorher Mitglied des Aufsichtsrats.
Wahl wurde mit Spannung erwartet
Thomas Grethlein, der seit neun Jahren den Vorsitz des Aufsichtsrats innehatte, kam nur auf 746 Stimmen und schied somit aus dem Gremium aus. Das Ergebnis der Wahl wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet. Teile der organisierten Fanszene hatten sich gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden ausgesprochen und forderten ihn offen dazu auf, nicht mehr zu kandidieren.
Grethlein wurde massiv kritisiert
Seit der verkorksten vergangenen Saison, in der der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag gesichert werden konnte, sah sich der 65-Jährige massiver Kritik ausgesetzt. Die Aufarbeitung dieser Spielzeit von Sportvorstand Dieter Hecking erachten viele Fans als ungenügend. Grethlein hätte die sportliche Leitung ihrer Meinung nach noch kritischer hinterfragen müssen. Obwohl die organisierte Fanszene viele Jahre auf Grethleins Seite stand, wünschten sie sich nun einen Wechsel. In den vergangenen Heimspielen wurden in der Nordkurve immer wieder Banner und Plakate präsentiert, den Aufsichtsratsvorsitzenden auffordern, nicht mehr zu kandidieren.
Fans wollten Schäfer als FCN-Aufsichtsrat
Ein Bündnis verschiedener Fanclubs hatte sich bereits früh auf einen Nachfolger festgelegt: Raphael Schäfer soll der neue starke Mann beim Club werden und die nötige sportliche Kompetenz in den Aufsichtsrat bringen. Ob Schäfer zukünftig, wie von vielen Fans gewünscht, auch den Vorsitz von Grethlein übernehmen könnte, muss der neunköpfige Aufsichtsrat nun intern klären. Finanziell konnte der FCN ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als im Geschäftsjahr zuvor. Der Umsatz lag nach der Saison 2022/23 bei 51,2 Millionen Euro und erhöhte sich somit um 9,1 Millionen Euro. Der operative Jahresüberschuss lag bei 300.000 Euro.
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