FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou
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FCN-Vorstand Chatzialexiou: "Nicht mehr das Messer am Hals"

FCN-Vorstand Chatzialexiou: "Nicht mehr das Messer am Hals"

Die Entwicklung beim 1. FC Nürnberg gehe in die richtige Richtung, findet Sportvorstand Joti Chatzialexiou. Im Exklusiv-Interview spricht der 49-Jährige über die kommende Kaderplanung und die Finanzierung des Stadion-Umbaus.

Über dieses Thema berichtet: Heute im Stadion am .

Die 1:2-Niederlage zuhause gegen Hannover 96 und damit die erste Pleite vor heimischem Publikum nach zuletzt vier Siegen war ein kleiner Dämpfer für den 1. FC Nürnberg. Der Sportvorstand Joti Chatzialexiou sprach im Halbzeit-Interview bei "Heute im Stadion" von einer verdienten Niederlage, "weil wir die erste Halbzeit zumindest die schlechteste Halbzeit in diesem Jahr gespielt haben". Durch den Punktverlust verliert der Club zunächst den Anschluss im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga.

Pleite gegen Hannover ein "Schuss vor den Bug"

Die Fans durften in den letzten Wochen davon träumen, dass der Club eventuell doch noch auf den Aufstiegszug mit aufspringt. "Ich weiß, dass die Clubfans ungeduldig sind und auch sofort aufsteigen möchten. Das möchte ich auch, aber da werden wir noch ein bisschen brauchen", stellte der Deutsch-Grieche klar.

Chatzialexiou sah die Niederlage gegen Hannover hinterher als einen "Schuss vor den Bug zur rechten Zeit, weil wir einfach auch noch mal aufzeigen müssen, dass wir 100 Prozent geben müssen, um die Spiele hier in der 2. Bundesliga zu gewinnen". Trotz der mahnenden Worte ist der Nürnberger Sportvorstand zufrieden mit der Entwicklung. Auch ist er ja erst seit dem Sommer im Verein und hat dennoch schon einiges erlebt. Gerade die ersten sechs, sieben Spieltage seien "nicht so leicht gewesen", befand Chatzialexiou im Gespräch auf Bayern 1.

"Die Jungs haben ein bisschen Adaptationszeit gebraucht und jetzt sind wir, glaube ich, auf einem guten Weg. Und jede Mannschaft, die gegen uns spielt, jetzt auch in der Rückrunde, trifft auf eine andere Nürnberger Mannschaft", freut sich der ehemalige Sportliche Leiter der Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes.

Club-Trainer Miroslav Klose ist am Sonntag, 2. März, ab 21.45 Uhr zu Gast in Blickpunkt Sport.

Chatzialexiou: Auch in Zukunft "Trüffelschwein"

Auch abseits des Platzes gab es zuletzt überwiegend positive Nachrichten. Abgesehen von der überraschenden Trennung von Kaderplaner Olaf Rebbe, die für Chatzialexiou "leider alternativlos" war, erlebte der Club ein vielversprechendes Winter-Transferfenster. Mit den Verkäufen von Stefanos Tzimas (im Sommer nach Brighton), Finn Jeltsch (Stuttgart) und Jens Castrop (im Sommer nach Mönchengladbach) hat der Club gehörige Ablösesummen generiert.

"Wir hatten natürlich ein tolles Transferfenster in diesem Jahr und das hilft uns, nicht mehr mit dem Messer am Hals Entscheidungen treffen zu müssen, sondern jetzt vielleicht auch eine andere Ausgangsposition zu haben", gibt sich Chatzialexiou zuversichtlich. Es gelte nun, "das Geld vernünftig einzusetzen, clever einzusetzen in den nächsten Jahren, um tatsächlich auch Anlauf zu nehmen und unter die Top 25 in Deutschland zu kommen".

Große Ablösen wird der Club auch in der Zukunft nicht bezahlen, stellt Chatzialexiou klar. Er warnt davor, "die DNA zu verlieren". Diese sei, "weiterhin auf junge Spieler zu setzen und ein bisschen Trüffelschwein sein und die nächsten Castrops und Jeltschs möglicherweise nach Nürnberg zu holen und den nächsten Schritt zu machen".

Chatzialexiou kündigt "Stadion-Groschen" an

Dazu gehört auch der Umbau des in die Jahre gekommenen Max-Morlock-Stadions. Dabei offenbarte sich jüngst eine Finanzierungslücke von 100 Millionen Euro. Auch der Verein wird dafür in die Tasche greifen müssen und dementsprechend auch die Fans, kündigt Chatzialexiou an.

"Der Stadion-Groschen wird sehr wahrscheinlich kommen, weil wir auch als Klub Eigenkapital benötigen, um das in das Stadion zu investieren." Auch der Anhang wird seinen Anteil finanziell also beitragen müssen. Für den 49-Jährigen ist aber klar: "Mit den Fans, die wir haben, brauchen wir ein neues Stadion. Mit den Zuschauern und der Rückendeckung hast du in einem neuen Stadion auch mehr Punkte."

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