Es sind entscheidende Wochen beim SSV Jahn Regensburg. Am vergangenen Samstag trafen die Oberpfälzer im Spitzenspiel der 3. Liga auf den SSV Ulm - ein Sieg hätte nicht nur die Tabellenführung bedeutet, sondern auch, dass der Traum vom Aufstieg ein ganzes Stück näher gerückt wäre. Doch Regensburg verpasste diese Möglichkeit. Stattdessen kann Ulm schon vorsichtig anfangen, für die zweite Bundesliga zu planen.
Schicksalsspiel gegen Dresden als Fallschirm
Das Spiel in Ulm war ein weiterer Rückschlag für Regensburg, die zur Winterpause eigentlich als Aufsteiger schon so gut wie feststanden. Doch Spieltag für Spieltag verspielten die Oberpfälzer wichtige Punkte. Fünf Siege, vier Unentschieden, drei Niederlagen. In der Rückrundentabelle steht der Jahn nur auf Rang elf - und der einstmals dicken Vorsprung auf den Relegationsplatz Platz drei ist mittlerweile auf drei Pünktchen geschmolzen. Bedeutet übersetzt: Jedes einzelne Spiel kann entscheidend sein.
Nun steht am Samstag ein ganz besonderes Schicksalsspiel an. Nicht nur, weil mit dem Viertplatzierten Dynamo Dresden (Samstag, 27. April, Jahn Regensburg - Dynamo Dresden ab 14 Uhr live im BR Fernsehen und im Stream) ein direkter Aufstiegskonkurrent zu Gast ist. Sondern auch, weil Dresden dasselbe Schicksal ereilt, wie Regensburg. Nach dem 19. Spieltag konnte nur Dynamo mit dem schwindelerregenden Tempo mithalten, mit dem der Jahn durch die 3. Liga marschierte. Zwei Punkte lag Regensburg vor den Sachsen. Doch auch bei ihnen folgte der Absturz: vier Siege, drei Unentschieden, acht Niederlagen. Drei Punkte ist der Relegationsplatz mittlerweile entfernt, sechs Punkte der Jahn. Aktuell wirken beide Vereine, als suchten sie im freien Fall hektisch nach dem Fallschirm.
Dresden nach dem Trainerwechsel "schwierig einzuschätzen"
Während Regensburg mittlerweile etwas stabiler ist, hat Dresden nach dem 0:2 gegen Viktoria Köln die Reißleine gezogen: Aus dem Erfolgstrainer Markus Anfang war der Schuldige für die Talfahrt geworden. "Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität der Mannschaft im Saisonverlauf zunehmend seltener gezeigt hat und die gewünschten Ergebnisse ausgeblieben sind. Aufgrund dessen haben wir uns jetzt für diesen Schritt entschieden, um in den letzten Spielen einen Impuls zu setzen", ließ der Verein verlauten. Heiko Scholz heißt der neue Impuls. Mit dem neuen Trainer konnte Dresden am Mittwoch im Sachsenpokal knapp gegen Regionalligisten FSV Zwickau mit 2:1 ins Finale einziehen.
Nun soll in Regensburg der nächste Sieg folgen. Doch das möchte der Jahn verhindern: "Durch den neuen Trainer ist es schwierig einzuschätzen, wie Dresden spielen wird. Ich denke, dass sie All-In gehen werden und nochmal oben angreifen wollen, doch wir schauen und bleiben wie immer bei uns", erklärte Valdrin Mustafa unter der Woche. Auch Joe Enochs fällt es schwer einzuordnen, was der Trainerwechsel für das Spiel am Samstag bedeutet. Deshalb sagt er wenig überraschend: "Wir konzentrieren uns auf uns."
Enochs lobt Fans: "Haben uns getragen"
Enochs warnt davor, Dresden zu unterschätzen: "Das ist eine Top-Mannschaft", sagte er und weiter: "Im Spitzenspiel entscheiden Kleinigkeiten." Einen Unterschied könnte die heimische Kulisse sein. Der Regensburg-Trainer lobte explizit die Anhängerschaft: "Die Fans haben uns die ganze Saison schon getragen. Auch durch die schwierige Zeit." Vier Spiele müssen Fans und Mannschaft noch überstehen und kämpfen, damit am Ende einer schwierigen Saison nicht die große Enttäuschung herrscht, sondern großer Jubel.
Das Restprogramm des SSV Jahn Regensburg
- Dynamo Dresden (H)
- SC Freiburg II (A)
- Viktoria Köln (A)
- 1. FC Saarbrücken (H)
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