Fast zehn Jahre ist es her, als der FC Augsburg die beste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte auf Platz fünf beendete. In der Zwischenrunde der Europa League scheiterten die Schwaben zwar knapp am großen FC Liverpool, doch bis heute haben sich diese Spiele in das Gedächtnis der FCA-Fans eingebrannt. In den acht Saisons, die danach kamen, landete der Verein immer auf einem zweistelligen Tabellenplatz, kämpfte meist bis zum bitteren Ende gegen den Abstieg an.
Diese Sorgen hat Trainer Jess Thorup den Fans nun genommen - und neue Hoffnung geschenkt. Schließlich hat sein Verein den Klassenerhalt so gut wie sicher und so sind die Träume von Europa plötzlich wieder ganz akut. 39 Punkte hat der FCA auf dem Konto. Genauso viele wie die TSG Hoffenheim, einen weniger als der SC Freiburg. Alle drei Teams würden gerne Platz sieben sichern, der gleichzeitig das Ticket für die Qualifikation um die Conference League bedeutet. Auch Platz sechs, die darauf befindlich Eintracht Frankfurt und somit die Europa League ist mit sechs Punkten zwar in weiter Entfernung, doch in Sichtweite.
Europapokal - Thorup: Rechenspiele "interessieren mich nicht"
Blickt man dann mit Taschenrechner und den Restprogrammen der Vereine auf die Tabelle, sieht man schnell, dass das Duell zwischen dem FC Augsburg und dem SV Werder Bremen (Samstag, 27. April, ab 15.30 live in der Radioreportage und im Ticker) ein ganz wichtiges ist. Schließlich warten im Saisonendspurt anschließend mit Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen Gegner, die sich für gewöhnlich etwas oberhalb der Augenhöhe des FCA befinden.
Für Thorup geht dieser Blick deutlich zu weit. "Für mich ist nur das Spiel gegen Werder Bremen wichtig", sagte der Däne, der den FCA innerhalb kürzester Zeit von einem Abstiegskandidaten in einen Europa-Aspiranten verwandelt hat. Auch die Spiele von Hoffenheim und Freiburg "interessieren mich nicht." Sein Ziel ist recht simpel: "Wir müssen so viele Punkte wie möglich holen." Und diese Mission soll gegen Bremen beginnen.
Nach Frankfurt-Niederlage: Thorup fordert Reaktion
Besonders, da sein Team sowohl bei der 0:2-Niederlage im Hinspiel als auch beim 1:3 gegen Frankfurt zuletzt nicht den besten Eindruck hinterlassen hatte. "Es muss eine Reaktion geben. Wir müssen bereit sein, alles zu geben für die drei Punkte", so Thorup. Alles, was danach kommt, wird relevant, wenn es ansteht.
Und doch musste der Däne noch einmal den Blick weiter nach vorne richten. Zum einen auf das schwierige Restprogramm, das ihm keine Sorgen bereitet, schließlich ist seine Mannschaft eine ganz andere als die, die in der Hinrunde gegen Bremen, Dortmund, Stuttgart und Leverkusen nur einen Punkt holte. "Wir müssen den Fokus auf die positiven Dinge zu setzen, die bei uns über die letzten Wochen und Monate drin sind", so Thorup.
Demirovic-Gerüchte: Thorup möchte seine Spieler halten
Und dann ging der Blick sogar noch weiter nach vorne auf die anstehende Transferperiode und mögliche abwanderungswillige Spieler: Allen voran um die Leistungsträger Ermedin Demirovic und Ruben Vargas ranken sich seit Wochen Gerüchte. Gerüchte, über die Thorup freilich nicht sprechen wollte und doch mit der Hoffnung kommentierte, dass möglichst viele Spieler bleiben. Er werde versuchen, seine Schützlinge von einem Verbleib zu überzeugen, und zwar "indem ich deutlich mache, dass wir hier etwas erreichen wollen. Nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der nächsten Saison", so der Trainer.
Ein besseres Argument als die Qualifikation zu einem europäischen Wettbewerb gäbe es wohl nicht. Aber dafür, da hat Thorup natürlich recht, braucht man sich keine Gedanken machen, wenn man sich nicht voll und ganz auf das Duell gegen Werder Bremen konzentriert.
Frankfurt, Augsburg, Freiburg, Hoffenheim: Das Restprogramm im Rennen um Europa
FC Augsburg (39 Punkte / -1 Tor-Differenz)
- Werder Bremen (H)
- Borussia Dortmund (A)
- VfB Stuttgart (H)
- Bayer Leverkusen (A)
Eintracht Frankfurt (45 / +6)
- FC Bayern (A)
- Bayer Leverkusen (H)
- Borussia Mönchengladbach (A)
- RB Leipzig (H)
SC Freiburg (40 / -11)
- VfL Wolfsburg (H)
- 1. FC Köln (A)
- 1. FC Heidenheim (H)
- Union Berlin (A)
TSG Hoffenheim (39 / -7)
- VfL Bochum (A)
- RB Leipzig (H)
- SV Darmstadt (A)
- FC Bayern (H)
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