Andreas Wellinger
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Bildbeitrag

Andreas Wellinger

Bildbeitrag
> Sport >

Andreas Wellinger: Der König der Lüfte hält dem Druck stand

Andreas Wellinger: Der König der Lüfte hält dem Druck stand

Andreas Wellinger aus Ruhpolding hat den Skiflug-Weltcup auf dem Monsterbakken gewonnen und für den ersten deutschen Sieg seit Dezember gesorgt. Für den Olympiasieger war es der erste Weltcupsieg auf einer Skiflugschanze.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Andreas Wellinger hüpfte nach seinem Traumflug den Teamkollegen in die Arme, nach der schlimmsten Chaos-Woche der Skisprung-Geschichte verspürte der Olympiasieger endlich einmal nur schiere Freude. "Das ist ein toller Tag gewesen", sagte Wellinger nach seinem beeindruckenden Erfolg beim Weltcup-Fliegen in Vikersund, wo er sich weder von den Nachwehen des norwegischen Anzugskandals noch vom Windchaos am Monsterbakken aus dem Konzept hatte bringen lassen.

"Ich bin mit dem Druck gut klar gekommen, bin einfach bei meinem Sprung geblieben", sagte Wellinger über den ersten deutschen Weltcupsieg nach genau drei Monaten in einem 127 Minuten dauernden Marathon-Wettkampf, "auch wenn der zweite Durchgang wegen des Windes doch sehr lang war."

Wellinger zeigt keine Nerven

Der 29-Jährige setzte sich am Samstag nach Flügen auf 228,0 und 229,5 (436,1 Punkte) souverän vor den Slowenen Timi Zajc (427,8) und Anze Lanisek (422,7) durch. Für den zweimaligen Olympiasieger war es der insgesamt neunte Weltcupsieg und der erste auf einer Flugschanze.

In zähen und von mehreren Pausen wegen wechselnder Winde unterbrochenen Wettkampf lag Wellinger bereits nach dem ersten Durchgang vorne und zeigte im Finale keine Nerven. In der Gesamtwertung der Raw-Air-Tournee setzte sich der Bayer an die Spitze und hat beim Abschlussfliegen am Sonntag gute Chancen auf die Siegprämie von 60.000 Euro.

Raw-Air-Gesamtsieg in greifbarer Nähe

"Ich weiß, wie es ist, hier bis zum letzten Sprung der Führende zu sein", sagte Wellinger, der 2017 den Raw-Air-Gesamtsieg knapp verpasst hatte: "Ich gehe deshalb hier Flug für Flug an."

Der zuvor letzte deutsche Sieg im Weltcup war Pius Paschke am 15. Dezember in Titisee-Neustadt gelungen, danach hatten die DSV-Adler und vor allem Paschke viele Wochen lang im Leistungsloch gesteckt. Am Freitag hatte Karl Geiger als Dritter in Oslo für den ersten deutschen Podestplatz seit Paschkes Sieg gesorgt. Wellinger hatte zuvor in dieser Saison nur einmal im Weltcup auf dem Podest gestanden - bei seinem Abbruchsieg im Kuusamo Anfang Dezember.

Achtungserfolge für Paschke, Geiger und Eisenbichler

Paschke kam auf Platz neun und erreichte erstmals seit der Vierschanzentournee wieder die Top 10. Geiger wurde Elfter. Markus Eisenbichler, mit 248,0 m deutscher Rekordhalter, setzte seine Abschiedstournee mit einem starken 15. Platz fort. Der Siegsdorfer hatte unter der Woche sein Karriereende nach dieser Saison verkündet. Philipp Raimund kam auf Rang 20.