Harter Verteidiger: Maximilian Kleber (l.)
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Harter Verteidiger: Maximilian Kleber (l.)

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NBA-Finals mit Maximilian Kleber: Auf Nowitzkis Spuren

Maximilian Kleber ist erst der zweite bayerische Basketballer überhaupt, der die Finals in der NBA erreicht hat. Mit den Dallas Mavericks schickt sich der Würzburger an, in die Fußstapfen des großen Dirk Nowitzki zu treten.

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Die Aura des großen Dirk Nowitzki spürt Maximilian Kleber in Dallas überall. "Jedes Mal, wenn Dirk bei einem Spiel ist und auf dem Screen gezeigt wird, jubeln alle", sagt der Basketball-Profi der Dallas Mavericks: "Wir haben immer noch den Nowitzki Way vor der Halle." Eine eigene Straße oder gar eine Statue dürfte Kleber wohl eher nicht bekommen - und dennoch könnte der 32-Jährige mit einer NBA-Meisterschaft zumindest ansatzweise in Nowitzkis ikonische Fußstapfen treten.

Nowitzki und Kleber, beide aus Würzburg, sind bislang die einzigen beiden bayerischen Basketballer, die eine Finalserie der nordamerikanischen Profiliga NBA erreicht haben. Aus Deutschland kommen noch dazu: Daniel Theis mit Boston und Detlef Schrempf mit Seattle. Nowitzki führte seine Mavericks sogar zum NBA-Meistertitel im Jahr 2011. Nun könnte es ihm Kleber gleichtun, wenn auch nicht als Anführer.

"Natürlich hoffen wir, dass wir einen Sieg für ihn holen können." Maximilian Kleber bei Sky über Dirk Nowitzki

NBA-Titel würde Olympiaverzicht verschmerzbar machen

In der Nacht auf Freitag (2.30 Uhr) startet die Finalserie zwischen Dallas und den Boston Celtics in Massachusetts. Gespielt wird im Modus Best-of-Seven. Das bedeutet, dass vier Siege zum Titelgewinn nötig sind.

Die NBA-Finals - ein Traum für jeden Basketballer. So auch für Kleber, der im Jahr 2011, als sich Nowitzki als Final-MVP mit dem ersten Titel unsterblich machte, noch Schüler war und sein Abitur ablegte. Sollte Kleber dem "großen Blonden" 13 Jahre später nachfolgen, könnte er wohl auch sein Olympia-Aus sehr gut verschmerzen. 

Nach dem Zwist mit Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder im vergangenen Jahr, in dessen Folge Kleber seinen Verzicht auf die WM erklärt und Deutschland sensationell den Titel geholt hatte, hakte Kleber seine Olympia-Teilnahme früh ab. "Manche Sachen sollen einfach nicht sein", so Kleber damals. Im vorläufigen 16-Mann-Kader für Paris fehlt er. Der volle Fokus gilt nun den NBA-Finals.

Kleber lässt Doncic und Irving glänzen

Eine große Rolle dürfte der 2,08 Meter große Forward nicht spielen, nachdem er gerade erst von einer Schulterverletzung genesen ist und in den Play-offs lediglich zwei Partien im Halbfinale gegen die Minnesota Timberwolves bestritt. Auf die gesamte Spielzeit betrachtet ergibt sich aber das Bild eines wichtigen Rollenspielers: 20,3 Minuten stand Kleber im Schnitt für die Mavericks auf dem Parkett, sammelte in der Zeit 4,4 Punkte und 3,3 Rebounds pro Spiel.

Mit sieben Jahren NBA-Erfahrung gilt er als feste Größe im Team um die Superstars Luka Doncic und Kyrie Irving. Kleber glänzt selten selbst, sondern er lässt andere glänzen. "Three and D" - Dreier treffen und hart verteidigen - das ist sein Job. "Wir haben mit Kyrie und Luka zwei Experten, die in der Offensive gut spielen können", sagt Kleber selbst: "Für mich geht es darum, defensiv gut zu spielen, die richtigen Plays zu machen und meine Teammates frei zu bekommen."

Diese Qualitäten sind den Mavs insgesamt 33 Millionen US-Dollar wert, die Kleber durch seinen noch bis 2026 laufenden Dreijahresvertrag einstreicht. Sollte Kleber in Finalspiel sieben gegen Boston den goldenen Pass auf Doncic spielen, wird sich jeder Penny geholt haben.