"Wow, einfach nur der Wahnsinn", sagte ein Fan nach dem Spiel. "Das sind die Sieger der Herzen", eine andere. Ihren Fans schenkten die Würzburg Baskets eine Saison, die sie so bald nicht vergessen werden. Denn obwohl die Baskets über einem der kleinsten Etats der Liga verfügen, spielten die Unterfranken die beste Saison der Vereinsgeschichte und schmissen in den Playoffs sogar den amtierenden deutschen Meister Ulm raus. Erst am Sonntagabend mussten sich die Würzburg Baskets letztendlich doch geschlagen geben – gegen den Liga-Krösus FC Bayern Basketball (Endstand: 61:75). Die heimischen Fans feierten ihre Basketballer trotzdem.
Giffey: "In Würzburg zu spielen ist tough!"
Die Tickets für das Heimspiel im Halbfinale gegen den FC Bayern waren online binnen weniger Minuten vergriffen. Das Heim-Publikum in der zur "Turnhölle" der Baskets umbenannten tectake-Arena ist in der Liga gefürchtet. Auch der FC Bayern zeigte sich zunächst beeindruckt – dank eines 10:0-Laufs der Baskets führten die Würzburger im ersten Viertel zwischenzeitlich mit 14 Punkten. "Hier in Würzburg auswärts zu spielen ist tough", sagte FC-Bayern-Spieler Niels Giffey gegenüber BR24. "Die Leute sitzen gefühlt in deinem Nacken. Richtig geiles Basketball-Publikum und die haben Bock, ihre Leute zu feiern".
Würzburger Rekord mit 24 Siegen in der Saison
Giffey gratulierte den Baskets für eine tolle Saison. Schon in der Basketball-Bundesliga-Hauptrunde schrieben die Würzburger Vereinsgeschichte. 24 Siege in der Bundesliga, so oft haben die Baskets noch nie gewonnen. In den Playoffs schickten sie dann in zwei dramatischen Heimspielen den amtierenden Deutschen Meister aus Ulm vorzeitig in den Urlaub. Zum einen lag das an MVP (Most Valuable Player) Otis Livingston II. Nach der Hauptrunde bekam er von der Basketball-Bundesliga (BBL) den Preis des wertvollsten Spielers der Liga verliehen. Als erster Würzburger Spieler seit Dirk Nowitzki. Im Schnitt erzielte der für einen Basketballer mit 1,80 Meter "kleine" Livingston über 20 Punkte pro Partie – mehr als jeder andere Spieler der Liga.
Trainer Filipovski bringt Baskets auf Erfolgsspur
Zum anderen lag die erfolgreiche Saison der Baskets an Cheftrainer Sasa Filipovski. Als der Slowene die Würzburg Baskets 2021 als Trainer übernommen hat, befand sich der Klub sportlich auf Talfahrt. Drei Jahre später ärgern die Unterfranken in der Basketball-Bundesliga die Favoriten – gegen Meister Ulm gelingen sogar zwei Heimsiege ohne MVP Livingston. "Wir wollten alle gewinnen, egal welches Spiel es war, und das Wollen hat uns einfach hier ins Halbfinale gebracht", sagt Baskets-Kapitän Felix Hoffmann. "Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft."
"Würzburg Warrior" Felix Hoffmann beendet Karriere
Für Hoffmann, den "Würzburg Warrior", war das dritte Spiel gegen die Bayern im Halbfinale das letzte seiner Karriere. Die Baskets setzen auf Identifikationsfiguren wie Hoffmann, werden sein Trikot mit der Nummer 34 unter die Hallendecke ziehen. "Ich hab‘s vorhin den Fans gesagt, ich werde immer hier drüben im Fanblock sitzen und die Mannschaft anfeuern", sagt Hoffmann über seine Pläne nach dem Karriereende. Er werde alles dafür tun, wie er auch immer helfen könne, dass der Verein den nächsten Schritt schafft, so der Würzburger Kapitän.
Auch dank der tollen Leistungen hat sich der Sponsoren-Pool der Würzburg Baskets deutlich vergrößert. Die Lizenz für die kommende Saison, um die die Baskets in der jüngeren Vergangenheit schon bangen mussten, ist bereits in trockenen Tüchern.
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