Die Basketball-Europameister von 1993 mit dem damaligen Chefcoach Svetislav Pesic
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30 Jahre danach: Basketballer greifen wieder nach einem Titel

30 Jahre danach: Basketballer greifen wieder nach einem Titel

Chris Welp, Kai Nürnberger oder Mike Jackel hießen die Helden, die Deutschland am 4. Juli 1993 zum Basketball-Europameister machten. 30 Jahre später greift eine neue Generation nach dem nächsten Titel für eine deutsche Basketballmannschaft.

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Dirk Nowitzki saß an jenem 4. Juli 1993 als Zuschauer in der Münchner Olympiahalle. Knapp zwei Wochen vor seinem 15. Geburtstag verfolgte das spätere "German Wunderkind" das EM-Finale zwischen Deutschland und Russland als Fan mit Deutschlandfahne. Er wurde Zeuge des bislang einzigen Titelgewinns einer deutschen Basketball-Nationalmannschaft. 71:70 gewann Deutschland den Final-Krimi - unvergessen bis heute.

Nowitzki selbst führte die DBB-Auswahl 2002 zu WM-Bronze und 2005 zur Vize-Europameisterschaft. Der Würzburger, der mit den den Dallas Mavericks NBA-Champion wurde, dort Legendenstatus erlangte und inzwischen als erster deutscher Basketballer in die Basketball Hall of Fame aufgenommen wurde, hat es nie geschafft, im Deutschland-Trikot einen Titel zu gewinnen. "Wenn nicht mit ihm, dann nie", war jahrzehntelang die einhellige Meinung in Deutschland. Doch nun sind Dennis Schröder, Franz Wagner & Co. bei der WM in Asien drauf und dran, dieses "Gesetz" zu brechen.

Ungeschlagen im Turnier und weiter hungrig

Zwei Jahre nach dem Gewinn der EM-Bronzemedaille - dem insgesamt vierten Edelmetall bei einem großen Turnier - ist die neue deutsche Mannschaft bereit für den ganz großen Coup. Nach sechs Turnierspielen ist das Team des kanadischen Bundestrainers Gordon Herbert immer noch ungeschlagen und immer noch hungrig. Im Viertelfinale wurde Lettland, im Halbfinale der Turnier-Topfavorit USA bezwungen - und das verdient.

Am Sonntag nun wartet in Manila Serbien als Finalgegner - die Mannschaft, die ausgerechnet vom inzwischen 74-jährigen Svetislav Pesic trainiert wird, dem deutschen Europameistermacher von 1993.

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1993er-Europameister: Nur Welp hatte NBA-Erfahrung

Pesic sorgte damals mit einem Team aus ebenfalls hungrigen, aber internationalen No-Names für die Sensation. Außer dem inzwischen verstorbenen Chris Welp, der einige Jahre in der NBA gespielt hatte und der damals zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, waren die deutschen Spieler mehr oder weniger unbeschriebene Blätter auf internationalem Parkett.

Stephan Baeck, Gunther Behnke, Hansi Gnad, Henning Harnisch, Mike Jackel, Moritz Kleine-Brockhoff, Michael Koch, Jens Kujawa, Kai Nürnberger, Teoman Öztürk und der spätere Bundestrainer Henrik Rödl spielten alle in Deutschland. Eine Basketball-Euroleague gab es 1993 noch nicht, Basketball war mehr als heute eine Randsportart.

Eingespieltes Team scheint reif für den Coup

Das hat sich geändert: Mit Dennis Schröder (Toronto Raptors), Daniel Theis (Indiana Pacers) sowie den Wagner-Brüdern Franz und Moritz (Orlando Magic) spielen momentan vier der zwölf Spieler aus dem WM-Kader in der stärksten Liga der Welt, der NBA. Dazu kommen Isaac Bonga (FC Bayern Basketball), der immerhin auch schon NBA-Erfahrung mitbringt, sowie mit Johannes Voigtmann, Maodo Lo (beide Olimpia Mailand), Niels Giffey, Andreas Obst (FC Bayern Basketball) und Johannes Thiemann (ALBA Berlin) Topprofis, die regelmäßig in der Euroleague spielen, die inzwischen als zweitbeste Basketball-Liga der Welt gilt.

Trotz seines niedrigen Altersdurchschnitts ist das Team erfahren und eingespielt - bis auf wenige Ausnahmen ist der Kader identisch mit dem bei der EM 2022. Die Zeit wäre reif für den zweiten Titel in der Geschichte des deutschen Basketballs - 30 Jahre nach dem EM-Triumph von München.

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