Thomas Müller ist das FC-Bayern-Urgestein. Im Jahr 2000 wechselte er in die Jugend der Münchner, 2008 gab er sein Debüt beim Rekordmeister. Mit seinem bislang einzigen Profiverein gewann zweimal die Champions League, zwölfmal die Meisterschaft und sechsmal den Pokal. Im September überholte er im Spiel gegen den SC Freiburg mit seinem 710. Pflichtspiel Vereinsikone Sepp Maier als FCB-Rekordspieler.
Der Ur-Bayer verkörpert das "Mia-san-mia"-Gefühl wie kaum ein anderer. Doch wie geht es mit dem 35-Jährigen weiter? Im Sommer 2025 endet sein Vertrag. Viele Fans und auch Verantwortliche im Klub wollen, dass Müller bei, FC Bayern bleibt. Im Blickpunkt Sport-Exklusiv-Interview lässt Thomas Müller die Frage nach seiner Zukunft offen. "Mein voller Fokus liegt jetzt auf dem Spielersein." Und ergänzt in Franz-Beckenbauer-Manier: "Schauen wir mal, dann sehen wir es schon. Da waren wir immer schon gut beraten in Bayern. Das ist eine Lebensweise."
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Thomas Müller: Karriere als Trainer oder FCB-Vorstand?
Der ehemalige FCB-Trainer Louis van Gaal hatte einst die Parole ausgegeben: "Müller spielt immer". Diese Zeit ist vorbei, mittlerweile ist er zumeist Einwechselspieler. Doch das legendäre "Radio Müller" gibt es noch. Der Offensivspieler fungiert auf der Bank oft als verlängerter Arm des Trainers, gibt dem Team klare Ansagen. Wäre der Trainer-Job eine Option für den Weltmeister von 2014? "Es gibt sicherlich einige Bereiche des Trainerdaseins, die mir auch gut gefallen. Ich versuche ja nicht nur andere nach vorne zu bringen, sondern es geht mir auch darum, ein Spiel zu analysieren - im Moment auch um zu sehen: Wo kann ich mich verbessern", so Müller. Und ergänzt: "Es macht mir immer am meisten Spaß, selbst ein Tor zu schießen." Im Moment sei es daher zu früh zu wissen, ob Trainer "mal was für mich ist."
Der ehemalige FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge würde Müller gerne im Vorstand des Rekordmeisters sehen. "Es gibt in der Fußballwelt für mich einige Rollen, die mir gut zu Gesicht stehen, aber eins nach dem anderen. Ich kann ja nicht alle Rollen gleichzeitig machen. Aber irgendwann werde ich mich entscheiden müssen - Das ist aber noch nicht jetzt."
"Ich habe schon immer damit Erfolg gehabt, dass ich mich auf das konzentriere, was ich mache." Thomas Müller, FC Bayern
Die Fans könnten sich "Radio Müller" auch gut als Stadionsprecher vorstellen, doch Müller muss die Bayern-Anhänger enttäuschen: "Das kann ich auf jeden Fall ausschließen."
Müller: "Emotionen zulassen"
Nach der Heim-EM beendete Müller seine Nationalmannschaftskarriere. Trotz des unglücklichen Aus im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Spanien blickt Müller "auf ein wunderschönes Ereignis" zurück. "Es ist wie bei allen Turnieren: Du brauchst das Quäntchen Glück."
Nach der Heim-EM wäre das Champions-League-Endspiel 2025 das nächste Highlight. Es findet in München statt, nach 2012 wieder ein "Finale dahoam". Müller ist "kein Träumer, aber es ist natürlich reizvoll." Und ergänzt: "Ich würde aber auch ins Champions-League-Finale wollen, wenn es nicht in München wäre." Die dramatische Niederlage von 2012 gegen den FC Chelsea ist noch immer präsent. "Was vor dem Spiel los war, was dann nach dem Spiel los war - einfach stark, wie es die Menschen bewegt hat, das ist es das, was das Entscheidende ist."
Müller betont die Wichtigkeit von Emotionen im Fußball, unabhängig davon, ob man gewinnt oder verliert: "Ich bin ein Freund davon, ein bisschen die Emotionen auch zuzulassen, egal in welche Richtung das geht."
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