Am 31. Mai findet in der Münchner Arena das Finale der Champions League statt, so steht es zumindest im offiziellen Terminkalender der UEFA. Glaubt man Joao Palhinha, muss der FC Bayern an selber Stelle, im selben Wettbewerb schon am morgigen Mittwoch zum Endspiel ran: "Es ist ein Finale. Es ist ein Endspiel für uns", sagte der Portugiese vor dem Duell gegen Benfica (Mittwoch, 6. November, ab 21 Uhr live in der Radioreportage), das freilich noch nicht das offizielle Finale um den Henkelpott ist, sondern ein schnödes Vorrundenspiel.
Platz 23 in der Champions League: FC Bayern unter Druck
Dass bei dieser Begegnung allerdings einiges an Druck auf dem großen Favoriten aus München liegen wird, liegt an den Niederlagen, die es zuletzt in der Königsklasse für die Münchner setzte, und der daraus resultierenden Tabellensituation. Platz 23 im neuen Champions-League-Format, nur das bessere Torverhältnis trennt den deutschen Rekordmeister von Platz 25, der nach acht Spieltagen das sofortige Ausscheiden aus dem größten europäischen Wettbewerb bedeuten würde.
Vincent Kompany sieht die Situation ein wenig entspannter und referierte, was die Computermodelle für ihn errechnet hatten: "Wir müssen sechs Spiele gewinnen, um unter den besten acht zu sein. Das ist das einzige, was ich weiß. Wenn du drei Spiele gewinnst, dann bist du qualifiziert. Wir haben noch fünf Spiele, damit ist klar, was wir machen müssen", erklärte Kompany und fügte grinsend an: "Damit meine ich nicht, wir wollen nur drei Spiele gewinnen."
Kompany: "Wir müssen morgen gewinnen"
Nein, der Auftrag für morgen heißt: Drei Punkte gegen den portugiesischen Rekordmeister. "Wir müssen morgen gegen Benfica gewinnen, das ist unser einziges Ziel", erklärte Kompany. Die wären wichtig, um die Tabellensituation in der Champions League zu verbessern und die Chance auf die Top-Acht-Plätze am Leben zu halten, mit denen man die Play-off-Spiele umgeht. Doch auch um ein wenig Ruhe beim FC Bayern einkehren zu lassen, die seit den Niederlagen gegen Aston Villa und dem FC Barcelona abhandengekommen ist.
Immer wieder wurde der offensive Spielstil Kompanys infrage gestellt. Besonders die Konteranfälligkeit der Münchner wurde immer wieder hervorgehoben. Genau diese könnte auch gegen Benfica wieder zum Problem werden. Vor allen Dingen, weil der FC Bayern es mit Ángel Di María zu tun bekommt. Ein Spieler, der zwar ziemlich in die Jahre gekommen ist (36), es aber immer noch bestens versteht, genau die Bälle in die Schnittstellen der Verteidigung zu spielen, die den Münchnern in der Rückwärtsbewegung so schaden können.
Palhinha über Taktik: "Möchte genau so pressen"
Trotz dieser Gefahr wirbt Palhinha für den Spielstil seines Cheftrainers: "Eine Mannschaft wie Bayern muss immer Druck ausüben. Das birgt einige Risiken, aber wir sind besser geworden", sagte er mit Blick auf die Niederlage gegen Barcelona. "Als Spieler möchte ich genau so pressen - und als Mannschaft haben wir die Spieler, um genau so zu spielen."
Kompany: "Jedes Spiel ist ein Finale"
Auch Kompany sieht wenig Grund gegen Benfica vorsichtiger zu spielen: "Was wir gemacht haben, hat geholfen, dass wir viele Spiele gewonnen und 50 Tore geschossen haben. Es war nicht immer perfekt. Aber wir haben sehr viel Vertrauen in unsere Spielweise", sagt Kompany, der auch weiß, dass eine weitere Niederlage am Mittwoch die Gemengelage beim FC Bayern ziemlich ungemütlich machen würde.
Ob es dennoch schon ein Endspiel ist? Kompany, der als Spieler jahrelang auf höchstem Niveau gespielt hat und solche Situationen zur Genüge erlebt hat, grinst sein gelassenes Grinsen. "Jedes Spiel ist wie ein Finale. So war es für mich in meiner Karriere immer." Doch das Finale, das am 31. Mai in der Münchner Arena ausgespielt wird, ist dann doch noch einmal mehr Finale als all die anderen Finals, die dem FC Bayern nun bevorstehen, wenn sie die Sechs-Siege-Marke erreichen wollen. Ein Sieg gegen Benfica wäre ein guter Anfang, um dieses auch zu erreichen.
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