Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat unerwartet tiefe Einblicke zur Diskussion um seine Person während der Corona-Pandemie gegeben. Kimmich weigerte sich damals zunächst, sich impfen zu lassen, weil er sich über mögliche Langzeitfolgen nicht genug informiert fühlte und stand im Zentrum einer öffentlichen Debatte.
"Am Ende sind wir dahin gekommen, dass es heißt: Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich", sagte der Bayern-Profi in der ZDF-Dokumentation "Joshua Kimmich: Anführer und Antreiber" (Externer Link) über diese Zeit.
"Da kannst du zerbrechen"
Das sei eine harte Zeit für ihn und seine Familie gewesen, so Kimmich. "Wenn du selbst Freunde hast, die einem sagen: Wenn man sich hätte impfen lassen, wären weniger...", sagt er mit stockender Stimme und fährt fort: "Also ein Kumpel sagt mir, dass weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal." Dann fügt er noch hinzu: "Wenn du da keine Familie hast, kannst du zerbrechen."
Kimmich musste während der Pandemie als ungeimpfte Kontaktperson in Quarantäne und der FC Bayern, der offiziell bekundete, es gebe "keinen Impfzwang" im Verein, strich ihm vorübergehend sein Gehalt.
"Alleine gelassen" vom FC Bayern
Dabei habe er sich auch vom Club "alleine gelassen gefühlt", wie Kimmich erzählt: "Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen." Schließlich kündigte Kimmich dann an, sich doch impfen zu lassen.
Mit Informationen von DPA
Im Video: Kimmich und die Nationalelf stehen im EM-Achtelfinale
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