Am Rande des Champions-League-Duells des FC Bayern und Paris Saint-Germain hat ein Fanprotest bei den Münchner Verantwortlichen für Unmut gesorgt. In der ersten Halbzeit zeigten Anhänger in der Südkurve ein Plakat mit dem Gesicht des PSG-Klubchefs Nasser Al-Khelaifi, dazu zahlreiche Spruchbänder, die die große Macht und vielen Posten des 51-Jährigen kritisierten.
"Der Fußball, das bin ich" - FCB-Fans kritisieren PSG-Boss
"Minister, Klubeigner, TV-Rechte-Inhaber, UEFA-Exco-Mittglied und ECA-Vorsitzender alles auf einmal?", fragten die Banner, ehe sie in Anlehnung auf den Sonnenkönig Ludwig XIV schrieben: "Le Foot c'est moi?" - der Fußball, das bin ich? - und mit einer Beleidigung schlossen: "Fuck off, plutokratischer Al Khelaifi".
Al Khelaifi saß in der Allianz Arena auf der Tribüne. Er ist Vorsitzender der Beteiligungsfirma Qatar Sports Investments, Vorstandsvorsitzender von PSG sowie Anteilseigner, CEO der katarischen beIN Media Group, die viele Fußballspiele überträgt, Minister in Katar, Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees und Vorsitzender der europäischen Klubvereinigung ECA.
Öffentliche Entschuldigung: "Widerspricht dem Stil des FC Bayern"
In der ECA ist Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, der Stellvertretende Vorsitzende und arbeitete eng mit Al Khelaifi zusammen. Einen Tag nach dem Spiel, das die Münchner mit 1:0 gewannen, entschuldigte sich der Verein: "Während des Champions-League-Spiels des FC Bayern waren in der Allianz Arena Transparente zu sehen, die sich an Paris Saint-Germain und dessen Präsidenten Nasser Al-Khelaifi wendeten. Der FC Bayern möchte sich dafür entschuldigen, wenn seine Gegner und deren Repräsentanten in seinem Stadion in dieser Art und in diesem Ton persönlich angegangen werden und sich dadurch beleidigt fühlen."
Der Klub fügte hinzu: "Der Club möchte klarstellen, dass diese Plakate nicht durch den FC Bayern genehmigt waren und nicht dessen Haltung wiedergeben. Sie stehen nicht im Einklang mit dem guten und langjährigen Verhältnis zwischen den beiden Vereinen. Auch der Ton dieser Plakate widerspricht dem Stil des FC Bayern und dem respektvollen Umgang, den der Club mit seinen internationalen Partnern pflegt."
Häufige Proteste der Münchner Fanszene
Die Fans des FC Bayern positionieren sich regelmäßig zu politischen und sportpolitischen Themen rund um den Fußball öffentlich. Ob die Vermarktungsbestrebungen des eigenen Vereins, Menschenrechte in Katar, Investoreneinstieg in der Bundesliga, steigende Ticketpreise oder die Farbwahl auf dem vereinseigenen Trikot.