Nach dem zwar knappen, aber hochverdienten 1:0 (1:0) durch das erste Königsklassen-Tor von Abwehrspieler Minjae Kim ist der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder mittendrin im Rennen um einen Platz in den Top-Acht und dem damit verbundenen direkten Einzug ins Achtelfinale. Allerdings müssen noch weitere Siege folgen. Die Partie gegen Paris macht aber Mut.
Trainer Kompany lobt Disziplin und Pressing
"Die Disziplin war da, das Pressing in der ersten Halbzeit war gut. Wir können in Überzahl vielleicht noch ein, zwei Tore mehr schießen, dann ist das Spiel ruhiger", sagte ein zufriedener, aber nüchterner Trainer Vincent Kompany nach dem Schlusspfiff.
Dank des siebten Zu-Null-Sieges in Serie kann Kompany mit seinem Team nun mit noch breiterer Brust in die kommenden Prüfungen am Samstag in der Bundesliga bei Borussia Dortmund und im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen gehen.
Max Eberl: "Geduld, Überzeugung und Gemeinschaftlichkeit"
Dass die Mannschaft, bei der vor der Saison vor allem die Qualität der Defensivabteilung immer wieder infrage gestellt worden war, schon zum siebten Mal nacheinander kein Gegentor kassierte, begeisterte Sportvorstand Max Eberl: "Wir haben wieder sehr gut verteidigt, sehr stabil gespielt", so seine Analyse. Die Spieler hätten Vertrauen in sich selber, ließen kaum was zu - und wenn, hätten sie "einfach weitergemacht". Eberl benannte drei Dinge, die aus seiner Sicht der Schlüssel für den so wichtigen Sieg waren: "Geduld, Überzeugung und die Gemeinschaftlichkeit auf dem Platz."
Kim über Upamecano: "Ich liebe ihn"
Durch starke Defensivleistungen in allen Mannschaftsteilen, die auch Thomas Müller explizit hervorhob, hat man sich den Respekt der Gegner erarbeitet. Und auch wenn Paris zumindest bis zur gelb-roten Karte von Ousmane Dembélé auch Chancen hatte und zeitweise ebenbürtig war: Am Ende stand eben wieder die Null - auch dank der viel kritisierten Innenverteidiger Dayot Upamecano und Kim. "Ich liebe ihn", sagte Kim nach dem Spiel über seinen Abwehrpartner und fügte an: "Ich spiele sehr gerne mit ihm."
Der Südkoreaner sorgte dann auch vorne für ein Ausrufezeichen: Zwar profitierte er beim 1:0 maßgeblich von Matvey Safonovs Torwartfehler. Er stand aber eben auch goldrichtig und köpfte mit der nötigen Ruhe ein - und bekam nach Abpfiff die ganze Kraft von Manuel Neuer zu spüren, der ihn lange eng umarmte, in einem Klammergriff, in den zahlreiche Kollegen einstiegen. "Ich bin sehr stolz", sagte Kim nach dem Spiel. "Es ist mein allererstes Champions-League-Tor und wir haben drei Punkte geholt." Auf die Frage, ob er glaube, die Münchner die Königsklasse gewinnen könne, atmete er tief ein und sagte dann: "Ja. Ich glaube, das können wir. Wir spielen gemeinsam, wir kämpfen gemeinsam. Es wird schwierig, aber wir können es schaffen."
Leon Goretzka: "Dafür bin ich hier"
Zu erwähnen ist auch, dass auch Leon Goretzka im defensiven Mittelfeld eine starke Partie zeigte und seinen Anteil am Sieg hatte. Die Tatsache, dass er bei den Bayern schon abgeschrieben war, wollte der Nationalspieler aber nicht zu hoch hängen: "Dafür bin ich hier, um Fußball zu spielen. Für mich ist es eine Grundvoraussetzung, professionell zu sein." Professionell auch seine Analyse: "Paris wollte sehen, wie weit wir gehen. Und wir sind bis zum Ende gegangen. Schön, dass wir dafür belohnt worden sind."
Und so ist der FC Bayern also wieder klar auf Top-Acht-Kurs in der Königsklasse. Offenbar keine Überraschung für Vincent Kompany: "So wie ich den neuen Champions-League-Modus verstehe, musst du sechs Spiele gewinnen, damit du in die Top-Acht kommst." Drei haben die Bayern nun auf dem Konto. Und drei Spiele folgen noch. Die Rechnung könnte aufgehen.
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