Zum ersten Mal seit 12 Jahren steht bei den Olympischen Spielen 2026 wieder ein deutsches Eishockey-Frauenteam auf dem Eis. Beim Qualifikationsturnier in Bremerhaven um das letzte Olympiaticket setzten sich die deutschen Eishockeyspielerinnen im dritten und entscheidenden Spiel mit 2:1 gegen Ungarn durch. In den letzten Jahren hat sich das Team enorm entwickelt, auch dank vieler Leistungsträgerinnen aus Bayern.
Freisingerin Abstreiter zeigt ganze Klasse im Tor
Am Ende war schnell vergessen, dass die Ungarinnen vielleicht einen Tick bissiger waren, sodass die Freisingerin Sandra Abstreiter im Tor ein paar Mal ihre ganze Klasse aufbieten musste und der vermeintliche Ausgleich der Ungarinnen erst einen Wimpernschlag nach der Schlusssirene im Netz landete.
Nationalverteidigerin Ronja Hark vom ECDC Memmingen hob danach die Teamleistung hervor: "Ich glaube, dass die Ungarn uns das so schwer wie möglich gemacht haben, aber wir haben uns einfach durchgebissen und haben am Ende das Tor mehr gehabt und uns somit für Olympia qualifiziert."
Und das wurde richtig gefeiert. "Der Zug hat keine Bremse, der fährt die ganze Nacht nur noch geradeaus. Italien, wir kommen", ließ Abstreiter wissen. Bundestrainer Jeff MacLeod bekam beim Interview nach dem Sieg Wasser über den Kopf geschüttet und bei Kapitänin Daria Gleißner, ebenfalls aus Memmingen, kullerten die Freudentränen. Sie musste bei den Olympischen Spielen 2014 mit einer Gehirnerschütterung und einer Halswirbelverletzung abreisen. Nun ist sie wohl auch dank zweier Tore der Zwillinge Lilli und Luisa Welcke in Mailand dabei.
Olympische Spiele sind etwas ganz Besonderes
Genauso wie Deutschlands Weltklasse-Torfrau Sandra Abstreiter. Die 26-Jährige spielt für Montreal in der besten Frauenliga der Welt, aber Olympische Spiele zu erleben, ist nochmal etwas Anderes für Oberbayerin: "Wir haben so lange darauf hingearbeitet und gewartet. Es waren jetzt schon die letzten zwei Olympiaden keine deutsche Frauenmannschaft mehr dabei und das ist natürlich umso bedeutender, dass wir da dabei sein können."
Verbesserte Strukturen im Frauen-Eishockey
Ein Weg, der sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat. Der Deutsche Eishockey-Bund hat Strukturen im Eishockey der Frauen verbessert, eine junge, hungrige Truppe aufgebaut und die Lehrgänge intensiviert, sagt Ronja Hark: "Wir hatten alle Möglichkeiten, die wir irgendwie brauchten, um die besten Umstände zu haben. Deswegen ist das ganze Turnier für uns sportlich sehr gut gelaufen."
Ein Traum wird wahr
Für die Oberbayerin Hark wird mit der Olympia-Qualifikation ein Traum wahr: "Ich hab's noch nicht so ganz realisiert. Ich glaube, das kommt in ein paar Tagen und dann freut man sich natürlich nochmal extra. Die Olympischen Spiele können kommen."
Zuvor geht's aber erstmal zur Weltmeisterschaft. Die steigt dann im April in Budweis und auch da werden wieder viele Spielerinnen aus Bayern dabei sein.