Die großen Schlagzeilen von Mittwoch, Jürgen Klopp wird ab 2025 Head of Soccer von Red Bull, sind naturgemäß auch bis nach Bosnien gedrungen, bis auf den Schreibtisch von Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer war laut eigener Aussage nicht überrascht, Red-Bull-Chef Mintzlaff hatte Nagelsmann bereits vorab informiert - und schon gar nicht schockiert.
Nagelsmann feiert Klopp und Red Bull: "Win-Win-Situation"
"Ich gratuliere Oliver Mintzlaff zu einem herausragendem Coup in meinen Augen und Jürgen Klopp zu einem herausragend interessanten Job. (...) Jürgen wird den Job mit seiner Art und mit sehr viel Leben füllen. Es ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation", sagte Nagelsmann auf der PK in Zenica vor dem Nations-League-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina zunächst auf die Frage nach seiner Meinung zu dem aufsehenerregenden Deal.
Bundestrainer-Option? Nagelsmann will Klopp-Klausel prüfen
Im zweiten Teil der Frage ging es dann um die medial kolportierte Klausel, mit der Klopp Red Bull verlassen kann, wenn er vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein Angebot als Bundestrainer erhalten würde. Nagelsmann habe in der Zeitung gelesen, dass Klopp diese Vertragsklausel besitzt, "am nächsten Tag stand da, dass er keine hat". Doch beunruhigt, sei er davon nicht.
"Ich kenn' Olli Mintzlaff sehr gut", sagte Nagelsmann und schob nach kurzer Pause nach: "Ich kann's mir nicht vorstellen, dass die Klausel drin ist. Aber ich frag' nochmal nach, dann überlege ich nochmal, was ich darauf antworte."
Red-Bull-Boss Mintzlaff dementiert Klausel
Nagelsmann hatte ein gutes Gespür. Denn der Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat darauf Berichte über eine angebliche Ausstiegsklausel für den Job als deutscher Fußball-Nationaltrainer im Red-Bull-Vertrag von Jürgen Klopp unterdessen ohnehin dementiert. "Deutschland hat mit Julian Nagelsmann einen fantastischen Bundestrainer, den ich unheimlich schätze und zu dem ich auch ein sehr gutes Verhältnis pflege", sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und betonte: "Jürgen Klopp hat keine Ausstiegsklausel und wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit."
Vorfreude auf "frenetische" Bosnien-Fans
Nagelsmanns Fokus aber dürfte ohnehin auf dem Nations-League-Duell mit Bosnien liegen. In der Kleinstadt Zenica wartet ein kleines, in die Jahre gekommenes Stadion mit 13.000 Plätzen auf das Team. "Es sind zwar weniger Zuschauer da, aber was man so hört, auch sehr laute, frenetische Zuschauer", sagte Nagelsmann: "Wir alle haben kein Problem damit, dass die Kabinen etwas kleiner sind. Ich dusche auch nicht hier, also stört mich auch der Duschvorhang nicht."
Nübel vor DFB-Debüt: "Freue mich riesig"
Auch seinem Sitznachbarn bei der PK, Alexander Nübel, sind die Umstände egal. Der Torhüter des VfB Stuttgart, der vertraglich bis 2029 an den FC Bayern gebunden ist, feiert am Freitag sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. "Ich freue mich riesig, morgen ein Spiel machen zu dürfen. Ein bisschen Nervosität ist natürlich auch dabei", sagte Nübel.
Er hatte etwas überraschend den Vorzug vor Oliver Baumann bekommen, Nagelsmann wolle jedoch "keinen künstlichen Konkurrenzkampf ausrufen. Beide haben es verdient, Spiele zu bekommen und beide können zeigen, was sie können." Baumann wird demnach wohl beim zweiten Nations-League-Spiel am Montag in München gegen die Niederlande zum Zug kommen.
Nagelsmann gratuliert Red Bull zum Klopp-Coup
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