DFB-Präsident Bernd Neuendorf
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DFB-Präsident über Antisemitismus: "Einfach unerträglich"

DFB-Präsident über Antisemitismus: "Einfach unerträglich"

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sich im BR24Sport-Interview zum wachsenden Antisemitismus in Deutschland geäußert. Es sei "einfach unerträglich", dass Juden sich teils nicht trauten, eine Kippa zu tragen. Von Vereinen fordert er eine klare Haltung.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) Bernd Neuendorf hat sich besorgt über den wachsenden Antisemitismus in Deutschland gezeigt. In einem Exklusiv-Interview mit BR24Sport sagte Neuendorf: "In einer Zeit, in der wir leben in Deutschland - mit unserer Vergangenheit, mit unserer Geschichte - ist es einfach unerträglich, wenn Menschen sich hierzulande nicht mehr trauen, eine Kippa anzuziehen. Oder wenn auf Häuserwänden Parolen zu lesen sind, von denen wir alle geglaubt haben, dass wir sie nie wieder lesen müssten."

DFB-Präsident Neuendorf: "Nie wieder ist jetzt"

Im Rahmen der Verleihung des Julius-Hirsch-Preises, mit dem der DFB Personen und Organisationen auszeichnet, die in besonderer Weise ihre gesellschaftliche Position nutzen, um sich für Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit einzusetzen, forderte er Konsequenzen: "Das alles bedarf einer klaren Haltung, die wir (der DFB, Anmerkung d. Red.) auch einnehmen."

Neuendorf betonte seine Hoffnung, dass der Sport, insbesondere der Fußball, dazu beitragen könne, Antisemitismus in Deutschland zu bekämpfen: "Ich glaube, wenn sich Vereine dort anschließen, und Vereine sagen: 'Nie wieder ist jetzt. Wir wollen jetzt klar das Zeichen setzen, dass Menschen jüdischen Glaubens zu uns gehören, mit uns Fußball spielen können, in unserer Gesellschaft willkommen sind', dann ist das ein ganz wichtiger Punkt für uns."

Neuendorf über den DFB: "Sind sehr klar positioniert"

Der DFB ist der größte Sportfachverband der Welt. Ihm gehören rund 24.000 Vereine an und er hat mehr als sieben Millionen Mitglieder. Daher habe der DFB "eine Verantwortung", sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen. "Wenn man in unsere Satzung und unsere Grundsätze schaut, sind wir sehr klar positioniert. Das muss auch gelebt werden - nicht nur vom DFB, sondern auch von unseren Vereinen", forderte Neuendorf.

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