Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in seinem Bemühen um Julian Nagelsmann offenbar eine erste wichtige Hürde genommen. Der 36-Jährige würde von seinem Klub Bayern München, von dem er im März freigestellt worden war, die Freigabe für den Bundestrainer-Job erhalten. Dies berichten die Bild-Zeitung und Sky.
"Am FC Bayern würde es sicher nicht scheitern", sagte der Münchner Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Dienstagnachmittag über ein mögliches Engagement von Nagelsmann beim DFB. Jedoch sei der deutsche Rekordmeister in der Causa "nie gefragt worden".
- BR24live 9.20 Uhr: DFB in der Krise - wer folgt auf Flick?
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bestätigte: "Bisher gibt es keine Anfrage für Julian Nagelsmann." Und Präsident Herbert Hainer meinte, auch bei ihm habe sich niemand gemeldet. "Das sind alles Spekulationen", ergänzte Hainer, führte aber aus: "Julian Nagelsmann ist sicherlich ein sehr guter Trainer. Wir brauchen jetzt Aufbruchstimmung für die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land. Da gibt es sicherlich etliche Kandidaten, Julian Nagelsmann ist sicherlich einer davon."
Freigabe offenbar unter Bedingungen
DFB-Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke habe sich bei den Münchner Verantwortlichen nach Nagelsmann erkundigt, hieß es indes in dem Bericht der "Bild". Es soll jedoch zuvorderst um die Frage gegangen sein, ob die Bayern aufgrund ihrer Erfahrungen den jungen Coach für die Bundestrainer-Rolle für geeignet halten.
Doch so ganz ohne Gegenleistung will der Rekordmeister den 36-Jährigen dann doch nicht ziehen lassen: Im Gegenzug müsse der DFB das komplette Gehalt Nagelsmanns übernehmen, schrieb die "Bild". Eine Abfindung ihres Ex-Trainers würden die Münchner ablehnen. Zudem müsse die Nationalmannschaft zu einem Ablösespiel in der Allianz Arena auflaufen.
Will Nagelsmann den DFB-Trainerjob?
Offen ist weiterhin die Bereitschaft von Nagelsmann für den Posten. Mit dem Coach, heißt es, sei der DFB bisher nicht direkt in Kontakt getreten. Der DFB befindet sich nach der Entlassung von Hansi Flick am Sonntag auf der Suche nach einem Nachfolger. Beim Länderspiel gegen Frankreich am Abend in Dortmund wird Verbands-Sportdirektor Rudi Völler das deutsche Team zusammen mit Hannes Wolf und Sandro Wagner betreuen.
Völler dreht bei der Suche nach einem Nachfolger für Flick an der Uhr. "Wir wollen in den nächsten dreieinhalb Wochen den richtigen Trainer präsentieren", sagte Völler, der sein Comeback auf der Trainerbank als "einmalige Sache" bezeichnete. Es sei daher jetzt wichtig, "dass wir einen Trainer finden, der es mit Leib und Seele macht".
Jürgen Klopp winkt bereits ab
Traumkandidat Jürgen Klopp hat dem DFB unterdessen wenig überraschend abgesagt. Der Teammanager des FC Liverpool "hat einen langfristigen Vertrag mit dem LFC und steht für das Bundestraineramt nicht zur Verfügung", sagte Klopps Berater Mark Kosicke der ARD-Sportschau. DFB-Vize Watzke soll sich nach Sportschau-Informationen als langjähriger Vertrauter intensiv darum bemüht haben, Klopp als Nachfolger des am vergangenen Sonntag freigestellten Hansi Flick zu gewinnen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!