Dayot Upamecano und Min-Jae Kim vom FC Bayern
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Die FC-Bayern-Abwehr und der lange Schatten von Tah

Die FC-Bayern-Abwehr und der lange Schatten von Tah

Nach einem holprigen Saisonstar stehen Min-Jae Kim und Dayot Upamecano beim FC Bayern unter Beobachtung. Auch wenn die Innenverteidigung sich gegen den SC Freiburg besser präsentierte, bleibt der Name Jonathan Tah in München interessant.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Als Freiburgs Lucas Höler sich am Sonntag in der Münchner Arena in Minute 97 den Ball zurechtlegte, war das FC-Bayern-Tor noch einmal richtig in Gefahr. Und mit ihm die erste weiße Weste von Torhüter Manuel Neuer in dieser Bundesligasaison. Höler gab dem Ball noch einmal einen zärtlichen Kuss und jagte ihn anschließend recht unsanft weit über den Kasten in die Fangnetze der Südkurve.

16 Fehlpässe: Nach Kims Wolfsburg-Auftritt griff Eberl zum Hörer

Die Null im Ergebnis beim 2:0-Sieg über Freiburg und die nahezu fehlerfreie Leistung waren ein wichtiges Signal der FC-Bayern-Verteidigung, die bislang in dieser Saison recht wackelig daherkam und damit nahtlos an die Leistungen der Vorsaison anknüpfte. Besonders das Spiel gegen Wolfsburg gab FC-Bayern-Fans einigen Anlass zur Sorge. Die zahlreichen Fehler von Dayot Upamecano gingen neben dem schwarzen Tag von Nebenmann Min-Jae Kim fast unter. Mit 16 Fehlpässen, einige davon von der haarsträubenden Sorte, lehrte das "Abwehrmonster" den FC-Bayern-Verantwortlichen wohl ein wenig das Fürchten.

Zumindest klopfte Sportvorstand Max Eberl wenige Tage nach dem Spiel noch einmal vorsichtig beim Titelrivalen Bayer Leverkusen an, ob der nicht doch Jonathan Tah für eine zweistellige Millionensumme in Richtung München schicken würde und bekam - wie schon Wochen zuvor - eine Absage. Doch damit hat sich das Interesse des FC Bayern am Innenverteidiger der Nationalmannschaft nicht erledigt. Schließlich läuft im kommenden Sommer der Vertrag des 28-Jährigen aus und dessen Berater hat zuletzt verkündet, dass sein Klient keinerlei Interesse daran habe, diesen zu verlängern.

Tah-Berater: "Im nächsten Sommer ablösefrei den Verein verlassen"

"Wir wären gerne in diesem Sommer gewechselt und hätten Leverkusen auch noch eine Ablöse gegeben für einen verdienten Spieler bzw. Bayern München in dem Fall nicht wir", sagte Max Bielefeld, Berater-Kollege von Tahs Agent Pini Zahavi, gegenüber "Sky". Im Moment sei nun "ganz klar und offen kommuniziert gegenüber Simon Rolfes und auch Fernando Carro, dass Jonathan seinen Vertrag aktuell nicht verlängern möchte und das heißt, dass er im nächsten Sommer ablösefrei den Verein verlassen würde."

Es ist also alles andere als unwahrscheinlich, dass sich der FC Bayern schon bald erneut mit einer Verpflichtung von Tah beschäftigt. Entweder im Sommer, wenn der Nationalspieler ablösefrei verpflichtet werden könnte, doch vielleicht wagt der Rekordmeister schon im Winter einen neuen Vorstoß, wenn er dringenden Handlungsbedarf in der Innenverteidigung sieht.

Goretzka und Dier: Die Alternativen in der Innenverteidigung

Ob das so sein wird, liegt vor allen Dingen an dem Innenverteidiger-Duo. Die gute Nachricht für Kim und Upamecano ist, dass sie wohl viele Gelegenheiten bekommen werden, sich einzuspielen. Mit Hiroki Ito und Josip Stanisic sind die zwei größten Konkurrenten um die Stammplätze auf lange Sicht verletzt. Routinier Eric Dier scheint bei Vincent Kompany nicht ganz so hoch im Kurs zu stehen, wie bei dessen Vorgänger Thomas Tuchel. Und Leon Goretzka, der derzeit um Einsatzminuten kämpft, könnte auch auf die Innenverteidigerposition schielen, doch ist er dort, stand jetzt erst mal kein Kandidat für Topspiele.

Eberl wird auch an der Innenverteidigung gemessen

Sollte Kim vermehrt an die Leistungen aus dem Spiel gegen Freiburg anknüpfen, wo er fehlerlos im Spielaufbau blieb und somit das riskante Positionsspiel des omnipräsenten Rechtsverteidigers Joshua Kimmich erst ermöglichte - die Diskussionen würden wohl schnell verstummen.

Es würde nicht nur der Spielidee von Trainer Vincent Kompany die nötige Ruhe verleihen, sondern auch Max Eberl, auf den andernfalls die Entscheidung, Fanliebling Matthijs de Ligt zu verkaufen und auf das Abwehrduo Kim-Upamecano zu setzen, zurückfallen könnte. Und in einem solchen Fall würde es nicht verwundern, wenn Eberl im Winter noch einmal in Leverkusen erkundigt, ob man nicht doch ein paar Millionen mit einem Tah-Verkauf einnehmen möchte.

Im Video: Die Zusammenfassung der Partie FC Bayern - SC Freiburg

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