Es war nur ein flüchtiger Moment am 23. Juni 2024, in der Live-Übertragung nicht zu erkennen. Doch das Internet hat seine Augen überall. Nach dem 1:1-Remis gegen die Schweiz in der Gruppenphase der Fußball-Europameisterschaft hatte sich Julian Nagelsmann auf den Weg gemacht. Quer über den Rasen zu seinen Freunden und seiner Familie. Doch als allererstes traf der Bundestrainer zunächst auf Klaas Heufer-Umlauf.
Als der Bundestrainer den Fernsehstar zur Seite schob
Der Fernseh-Entertainer hatte sich versehentlich angeschaut gefühlt und streckte Nagelsmann die Hand aus. Doch der hatte offensichtlich andere Pläne und schob den bekannten Entertainer kurzerhand beiseite. Denn eigentlich wollte Nagelsmann zu seinem Bruder André, der sich hinter Heufer-Umlauf befand.
Nagelsmann-Bruder bekommt Video 1.500 Mal zugeschickt
"Das war eine lustige Situation. Im Stadion habe ich das gar nicht so wahr genommen, wer da vor mir steht", erklärte André Nagelsmann am Sonntag im "Blickpunkt Sport"-Interview. In all dem Trubel habe er gar nicht mitbekommen, wer sich da vor ihm befand und welche Situation dort ausgelöst war. Doch dank der eifrigen Social-Media-User bekam er schon recht bald das Material zugesendet.
"Das habe ich erst aus dem Internet erfahren durch die 1500 Mal, die ich es geschickt gekriegt habe, dieses Video. Aber war ganz amüsant." - André Nagelsmann über den EM-Moment mit seinem Bruder Julian und Klaas Heufer-Umlauf
Der Grund für seinen Auftritt im "Blickpunkt Sport" war jedoch ein anderer: André Nagelsmann engagiert sich seit vielen Jahren an der fußballerischen Basis. Als Spielleiter des Landkreises Rhön ist er für die Abwicklung und Organisation der Amateur-Fußballspiele zuständig. Auch er nimmt wahr, dass das Ehrenamt in einer Krise steckt.
Nagelsmann macht sich für das Ehrenamt stark
"Da muss man viel Überzeugungsarbeit leisten", sagte Nagelsmann zu sinkenden Zahl an Personen, die sich in ihrer Freizeit im Breitensport einbringen. Man müsse den Menschen vermitteln, "dass es sich lohnt, dass man ein gutes Gefühl dabei hat, für andere Menschen etwas tun zu können, anderen Menschen zu der schönsten Nebensache der Welt zu verhelfen, den Rahmen dafür zu schaffen. Dafür braucht es "schon Geduld", betonte der 48-Jährige aus Bad Brückenau, "um gerade junge Leute, die engagiert sind, da heranzuführen."
BFV-Präsident: "Weg von dieser Ich-AG"
Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV), zeigte sich in "Blickpunkt Sport" sehr dankbar für die Arbeit, die André Nagelsmann exemplarisch für viele tausend Menschen leistet. "Wir müssen erst einmal jedem zeigen, dass wir von dieser Ich-AG wegkommen müssen, hin zu einem großen Wir. (...) Man muss unseren Ehrenamtlern auch zeigen was sie erreichen können, wenn sie Spieler entwickeln. Am Ende zu sehen, was aus den Spielern über die Jahre hinweg wird, das ist das Ergebnis was einem das Ehrenamt gibt."
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